Dreimal begeisterte er bereits das Publikum im Lab: Lightnin’ Guy. Am Wochenende ist er beim Lab-Festival an den Berger Sprudlern dabei. Foto: privat

Elf Bands stehen am kommenden Wochenende beim Lab-Festival an den Berger Sprudlern auf der Bühne.

Ost - Vor zwei Jahren hat das Festival des Stuttgarter Traditionsclubs Laboratorium im Osten an den Berger Sprudlern 30. Geburtstag gefeiert, im vergangenen Jahr hatte der Club selbst einen Runden zu feiern, nämlich den 40. Geburtstag. Am kommenden Wochenende wird wieder gefeiert von Freitagabend bis Sonntag. Einen besonderen zusätzlichen Anlass hat das traditionelle Lab-Festival in diesem Jahr nicht. „Für uns ist das Leben ein einziges Fest“, sagt Anette Battenberg und lacht. Die hauptamtliche Mitarbeiterin des Lab kümmert sich schon seit elf Jahren um die Organisation des Musikfestivals an den Berger Sprudlern. „Oder wir feiern einfach, dass es uns noch gibt“, ergänzt die 49-Jährige. „Mal schauen, ob wir den 50. des Clubs alle noch erleben.“

Einige Jährchen hat das Lab und damit auch das Festival, welches Vorstand Rolf Graser einst ins Leben rief, nun schon auf dem Buckel. Dabei ging es immer darum, gute Bands auf der Bühne zu haben, Reichtümer habe man in dieser Zeit nicht angehäuft, verrät Battenberg. „Wir leben eher von der Hand in den Mund“, sagt sie. Einige Anekdoten rund ums Festival und das Lab haben sich im Laufe der Jahre allerdings schon angesammelt, genauso wie sich viele Bands mit Rang und Namen die Klinke in die Hand gaben. So fand die Kleine Tierschau einst im Lab zu ihrem Namen, La Brass Banda hatte sein erstes Konzert in Baden-Württemberg im Lab.

Internationale Weltmusik-Größen im Schlossgarten

Auch in diesem Jahr sind neben lokalen Bands wieder internationale Größen dabei. Denn auch das spricht seit mehreren Jahrzehnten für das Lab: Mainstream steht dort selten auf der Bühne. Weltmusik nennt sich das Genre, dem sich der kleine Club größtenteils verschrieben hat. „Das Festival ist dieses Jahr auch sehr weltmusiklastig“, kündigt Battenberg an.

Aus Barcelona reisen in diesem Jahr die Jungs von „Che Sudaka“ an. Eingeladen wurden sie zum Lab-Festival, nachdem sie mehrmals das Publikum im Club begeistert hatten. „Sie spielen bei uns sogar ganz exklusiv. Es ist ihr einziger Gig in Deutschland“, sagt Battenberg stolz. Ihren Stil bezeichnen die fünf aus Argentinien und Kolumbien stammenden Musiker selbst als Weltmusik-Punk. Von 20 Uhr an stehen sie am Freitagabend auf der Bühne. Den Auftakt bildet um 18 Uhr aber bereits „Kaira Tiló“. Afro-Beats mischen sich bei der international zusammengesetzten Gruppe mit Latin-Grooves, Percussion und dem Klang der Kora, einem Instrument aus Westafrika.

Samstag und Sonntag findet beim 32. Lab-Festival traditionell neben dem Musik- auch ein Kinderprogramm statt, außerdem öffnet ein Kunsthandwerkermarkt. Zudem präsentieren sich zahlreiche soziale Vereine, Bündnisse und Initiativen mit eigenen Ständen.

Ohne die Ehrenamtlichen geht nichts beim Lab-Festival

Damit das Lab-Festival überhaupt funktioniert, sind neben Anette Battenberg und den Vereinsmitgliedern rund 100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Einige von ihnen sind schon alte Lab-Hasen, seit Jahrzehnten dabei und im Einsatz. So zum Beispiel das Ehepaar Sanchiz. Frau Chris zieht jahrein, jahraus mit ihrer Spenden-Tuba durchs Festzelt und bitte um Unterstützung und ihr Mann Diddi steht von Freitag- bis Sonntagabend hinterm Spülbecken. „Er ist ein echter Held“, sagt Battenberg. Solche wie das Ehepaar Sanchiz gebe es viele.

Seit Jahrzehnten halten sie das Festival durch ihre freiwillige Unterstützung am Laufen. Chris und Diddi werden natürlich dieses Jahr auch wieder dabei sein. Denn bereits letztes Jahr sagte die 72-jährige Chris: „Ein Sommer ohne Lab-Festival geht nicht.“ Das wird auch dieses Jahr so sein.