Bürgermeister Molt (Dritter von rechts) nahm in Berlin die Urkunde entgegen. Foto: bmvbs

Die Große Kreisstadt hat beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) einen Spitzenplatz belegt. In der Kategorie „Kommunen unter 100 000 Einwohner“ kam Filderstadt landesweit sogar auf den ersten Rang.

Filderstadt - In Filderstadt ist die Freude groß. Beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), der vom Bund gefördert wird, hat die Stadt unter den Kommunen, die weniger als 100 000 Einwohner haben, den ersten Platz im Land Baden-Württemberg belegt. Bundesweit erreichte Filderstadt einen beachtlichen vierten Rang.

Bürgermeister Reinhard Molt ist begeistert. „Das hat mich riesig gefreut“, sagt er. Der lange Atem der Verantwortlichen habe sich ausgezahlt. Zu denen gehört vor allem der Fahrradbeauftragte der Stadt, Jürgen Lenz. Er ist am Freitag zusammen mit dem Bürgermeister per Bahn nach Berlin gefahren und hat dort im Verkehrsministerium von Staatssekretär Jan Mücke im Beisein des ADFC-Bundesvorsitzenden Ulrich Syberg eine Urkunde entgegengenommen. Die gab es allerdings nicht für die Platzierung, sondern für Filderstadts Aufholjagd. Denn: im Vergleich zu 2005 als der Vorläufer des 2012er-Tests stattfand. hat sich Filderstadt landesweit um 37 Plätze verbessert. Mit der Urkunde wurde die weit überdurchschnittliche Entwicklung gewürdigt.

Test basiert auf Befragung

Die Bewertung ist übrigens das Resultat aus einer Umfrage unter den jeweiligen Bürgern der Kommunen. Sie konnten über das Internet 27 Aussagen mit Schulnoten bewerten. Eine lautete beispielsweise: „Bei uns fühlt man sich als Radfahrer/in sicher“. In Filderstadt haben sich 80 Bürger an dem Test beteiligt. Greifswald, das bundesweit auf Platz 39 landete, hatte dagegen mit 854 Personen die meisten Teilnehmer . Damit ist die Aussagekraft der Bewertung in der Hansestadt natürlich größer.

Trotzdem ist Filderstadts Fahrradbeauftragter Lenz stolz auf das Filderstädter Ergebnis. „Das ist eine Bestätigung der geleisteten Arbeit“, sagt er. Dies zeige, dass man auf einem guten Weg sei. Er sieht darin jedoch auch die Verpflichtung, weiter zu machen. Dabei denkt er offenbar auch an eine erneute Bewerbung um das Prädikat fahrradfreundliche Stadt, das Filderstadt im vergangenen Jahr nicht zuteil wurde.

Diese Zertifizierung müsse die Stadt jetzt anpeilen, sagt Monika Knopf, eine der vier Vorsitzenden des ADFC Filder. Sie freut sich für Filderstadt, dass es beim Fahrradklima-Test so gut abgeschnitten hat. Die Bewertung fahrradfreundliche Stadt habe allerdings einen höheren Stellenwert, weil sie von Fachleuten vorgenommen werde.

„L.-E. braucht Fahrradbeauftragten“

Die ADFC-Vorsitzende lobt die Große Kreisstadt für ihren eingeschlagenem Weg, Das Bild, das Filderstadt in Sachen Radfahren abgebe, sei äußerst positiv. Dies liege natürlich auch daran, dass die Stadt einen Fahrradbeauftragten habe. Einen solchen speziell Verantwortlichen wünscht sie sich auch für Leinfelden-Echterdingen. „Damit kann man das Signal nach außen geben: wir setzten uns mit der Sache auseinander“, sagt Knopf.

Beim Fahrradklima-Test hat L.-E übrigens landesweit den 16. Platz belegt, bundesweit reichte es allerdings nur für den 100. Rang. Nach Ansicht von Monika Knopf gibt es in L.-E noch einiges zu tun. Bei der Reinigung von Feldwegen schneide L.-E allerdings besser ab als Filderstadt, das wiederum für seinen Winterdienst auf Radwegen hervorragende Noten von der Alltagsradlerin bekommt.