Rettungskräfte transportieren die Verletzten in Krankenhäuser. Foto:  

Es kam wie aus heiterem Himmel an einem freundlich warmen Bukarester Herbstabend: Mehr als 25 Menschen sterben bei einem Brand in einem Bukarester Club. Ursache soll eine Feuerwerksshow gewesen sein.

Bukarest - Bei einem Brand in einem Bukarester Nachtclub voller junger Leute sind am Freitagabend mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. 155 Verletzte waren am Samstag noch im Krankenhaus - neun davon schwebten in Lebensgefahr. Als wahrscheinliche Ursache gilt eine missglückte Feuerwerksshow während des Konzerts einer Bukarester Band vor rund 200 Gästen, bei der eine Massenpanik ausbrach.

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung ein. Das Gesundheitsministerium rief die Bevölkerung zu Blutspenden auf.

Für Samstagmittag wurde eine Krisensitzung der Regierung einberufen, bei der voraussichtlich eine mehrtägige Staatstrauer beschlossen wird. Ministerpräsident Victor Ponta wollte dazu vorzeitig von einer Reise aus Mexiko zurückkehren.

Viele Gäste wurden niedergetrampelt

Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte auf Facebook, er sei „erschüttert und tief traurig“ über diese Tragödie. Es sei „ein sehr trauriger Moment (...) für unsere Nation.“

Offizielle Angaben zur Unglücksursache gab es zunächst nicht. Mehrere Zeugen berichteten den Medien, dass sich bei einer Feuerwerksshow im Club „Colectiv“ zunächst eine mit Schallschutz-Schaum verkleidete Säule in der Nähe der Bühne entzündet habe. Ein Wachmann habe vergeblich versucht, den Brand zu löschen. Von der Säule habe sich das Feuer auf die ebenfalls mit Schallschutz-Material versehene Decke und anschließend auf die Wände ausgebreitet.

Daraufhin sei es zu einer Massenpanik gekommen, weil zunächst nur einer von zwei Ausgängen des Kellerlokals passierbar gewesen sei. Viele Gäste seien niedergetrampelt worden, etliche seien mit Herz-Atemstillstand wegen des dichten Rauchs im Raum aufgefunden worden.

Erst zehn Tage zuvor hatte die Polizei das Lokal kontrolliert, einen Mangel an qualifiziertem Personal beanstandet und dafür eine Geldbuße verhängt.