Der Europäischen Union gehören 27 Staaten an. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

27 Staaten gehören aktuell zur EU. Bis heute ist es nicht leicht, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Die Mitglieder bleiben schon statistisch gesehen sehr verschieden.

Brüssel - 1957 unterzeichnen Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande die Römischen Verträge und gründen damit die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die später zur EU wird. Zahlen und Fakten von heute:

Mitglieder

Der EU gehören 27 Staaten an. 2013 stieß Kroatien als jüngstes Mitglied hinzu, Großbritannien verließ die Gemeinschaft 2020. Beitrittskandidaten sind Albanien, Bosnien-Herzegowina, Georgien, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, die Türkei und die Ukraine. Die EU hat 24 Amtssprachen. In 20 EU-Ländern wird mit dem Euro gezahlt.

Einwohner und Fläche

In der EU leben aktuell rund 448,8 Millionen Menschen. Das mit Abstand bevölkerungsreichste Mitgliedsland ist Deutschland mit rund 84,4 Millionen Einwohnern. Von den rund 4 Millionen Quadratkilometern des EU-Gebiets entfallen knapp 634.000 auf das größte EU-Land Frankreich. Deutschland liegt mit rund 353.000 Quadratkilometern an vierter Stelle. Das kleinste Mitglied Malta umfasst lediglich 313 Quadratkilometer.

Lebensstandard

Er ist den einzelnen Mitgliedsländern statistisch gesehen sehr unterschiedlich. Die EU berechnet ihr Ranking aus dem Bruttoinlandsprodukt und der Kaufkraft pro Kopf mit Hilfe eines Indexwerts, der EU-weit bei 100 liegt. Nach diesem Modell lag Deutschland 2023 (vorläufige Zahlen) mit 115 leicht über diesem Index. Den höchsten Lebensstandard hatten demnach Luxemburg (240) und Irland (212). Die niedrigsten Werte entfielen auf Bulgarien (64), Griechenland (67) und Lettland (71).

Armutsrisiko

2022 war im Schnitt fast jeder sechste EU-Einwohner (16,5 Prozent) armutsgefährdet. Allerdings unterschied sich das Risiko auch hier sehr nach dem Herkunftsland. Die niedrigste Quote wies 2022 Tschechien mit 10,2 Prozent auf, gefolgt von Ungarn und Slowenien (je 12,1 Prozent). Deutschland lag mit 14,7 Prozent im Mittelfeld. Die höchste Armutsgefährdung gab es in Lettland, Estland und Bulgarien (rund 23 Prozent), aber auch in Italien und Spanien (etwa 20 Prozent) war der Wert hoch. Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens des jeweiligen Staates verfügt.

Arbeitslosigkeit und Staatsschulden

Die höchsten Arbeitslosenquoten von Menschen zwischen 20 und 64 Jahren gab es nach der jüngsten EU-Statistik für 2022 in Spanien (12,6 Prozent), Griechenland (12,3) und Italien (8,0). Am seltensten waren Menschen in Tschechien (2,2), Polen (2,8) und den Niederlanden (2,9) arbeitslos. Für Deutschland lag dieser Wert bei 3,1 Prozent. Den höchsten Schuldenstand hatte im Jahr 2022 Griechenland (172,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes), den niedrigsten Bulgarien (22,6). Der deutsche Wert lag bei 66,1 Prozent.

Umwelt

Nach den jüngsten Daten für 2020 sind EU-Bürgerinnen und Bürger pro Kopf im Schnitt für 7,5 Tonnen Treibhausgas verantwortlich. Den höchsten Pro-Kopf-Wert mit 17 Tonnen hatte mit Abstand Luxemburg, die niedrigsten Zahlen gab es in Schweden (4,5 Tonnen) und Malta (4,4). In Deutschland waren es 9 Tonnen.