Das Buchungsportal hat nun sechs Monate Zeit, um die Verpflichtungen zu erfüllen. (Symbolbild) Foto: dpa/Fabian Sommer

Künftig gelten für das Buchungsportal strengere Regeln. Laut EU-Kommission hat das Unternehmen nun sechs Monate Zeit, um die entsprechenden Verpflichtungen zu erfüllen und einen Bericht dazu vorzulegen.

Das Buchungsportal Booking muss in der EU künftig strengere Regeln einhalten. Der zentrale Plattformdienst stelle eine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern dar, teilte die EU-Kommission am Montag mit. Daher sei Booking als sogenannter Gatekeeper einzustufen und müsse unter anderem Nutzern mehr Auswahl und Freiheit bieten.

Die sogenannten Gatekeeper (Torwächter) sind die größten Online-Plattformen. Für sie gilt seit Anfang März das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act - DMA). Die Grundannahme ist, dass die großen Plattformbetreiber so mächtig geworden sind, dass sie ihre Marktposition zementieren könnten. Der DMA soll dies mit Regeln für sie aufbrechen und für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten und bessere Chancen für neue Rivalen sorgen. Betroffen sind bereits zahlreiche Unternehmen, darunter auch die US-Schwergewichte Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta.

EU-Kommission setzt sechsmonatige Frist

Nach Angaben der EU-Kommission hat Booking nun sechs Monate Zeit, um die entsprechenden Verpflichtungen zu erfüllen und einen Bericht dazu vorzulegen. Bei Verstößen gegen den DMA drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes – und bis zu 20 Prozent im Falle wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine Zerschlagung im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen entscheiden.

Die Brüsseler Behörde kündigte zudem an, weiter untersuchen zu wollen, ob die Plattform X ein Gatekeeper sei. Diese habe in einer Stellungnahme argumentiert, keine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern zu sein.