Der Rettungstaucher Nenad Jovanovic birgt tote Geflüchtete. Foto: Thomas Roser

Nicht nur auf der Balkanroute werden ertrunkene, erfrorene oder verhungerte Geflüchtete oft in anonymen Gräbern verscharrt. In Bosnien mühen sich engagierte Freiwillige um würdige Ruhestätten – und die Identifizierung der Verstorbenen.

Nachdenklich blickt Nenad Jovanovic in die gurgelnden Fluten. Der Unterlauf der Drina vom Wasserwerk in Zvornik bis zur Mündung in die Save sei der „mit Abstand gefährlichste“ Abschnitt des einschließlich seiner Quellflüsse fast 500 Kilometer langen Flusses, sagt der sehnige Rettungstaucher im bosnischen Bijeljina: „Die Drina ist selbst für erfahrene Schwimmer eine Herausforderung. Und viele der Leute aus dem Nahen oder Fernen Osten, die hier den Übergang versuchen, können nicht einmal schwimmen.“