Der neue Ampfinger Bohrturm steht. Bald soll Öl fließen. Foto: RDG/Witte

Die Gemeinde Ampfing war einst das Mekka der bayerischen Erdöl-Förderung. Jetzt sind die Bohrer zurück. Und auch wenn sie nichts finden: der Bürgermeister lächelt.

Ampfing - Das Wappen der Gemeinde Ampfing ziert ein seltsames Gebilde. Es ist goldfarben, steht also irgendwie für Reichtum, und es sieht aus wie eine dreiblättrige Blüte, auf der Knospen oder Zähne sitzen. Montiert ist es auf einer Schraubfassung wie für Glühlampen. In Wahrheit – und darauf kommt man in der platten oberbayerischen Provinz etwa 80 Kilometer östlich von München nicht automatisch – handelt es sich um einen Bohrmeißel. Dreieinhalb Jahrzehnte lang hat man in Ampfing nach Erdöl gebohrt. Recht erfolgreich: Die Gemeinde mit heute 6500 Einwohnern war das Eldorado der bayerischen Ölförderung. Bis Mutter Erde Ende der 1980er Jahre zu viel Wasser in die Brühe panschte und arabische Scheichtümer der Liefermenge und des Preises wegen plötzlich viel näher lagen als die heimischen Quellen.