Simone Fröhlich zeigt eine selbst gemachte Garderobe im Shabby-Chic-Stil. Foto: Simon Granville

Simone und Manfred Fröhlich haben im Pop-up-Store in der Ludwigsburger Fußgängerzone ihr Romantik Stübchen eröffnet.

Es soll der Anfang von etwas Größerem sein. Vor knapp zwei Wochen haben Simone und Manfred Fröhlich im Pop-up-Laden in der Ludwigsburger Kirchstraße ihr Romantik Stübchen eröffnet. Der Zuspruch, freut sich die Chefin, ist bislang gut. Immer mehr Kunden tauchen in die Welt der Shabby-Chic-Nostalgie ein. Vor allem Frauen, aber auch Männer bestaunen beispielsweise das große Puppenhaus und erinnern sich daran, wie sie einmal selbst eines gebaut haben.

Die Besucher des Weihnachtsmarkts kennen die Fröhlichs

Im Romantik Stübchen laden Holzkarten und Holzschilder mit handgeschriebenen Lebensweisheiten zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken ein. Verzierte Schachteln und Dosen – rund, eckig, klein und groß – warten darauf, mit Nützlichem und Unnützem befüllt zu werden. Daneben machen es sich Stoffmäuse und Stoffhasen in einem großen Puppenhaus gemütlich. Verzierte Nähkästchen, im Vintage-Stil aufgehübschte Kleinmöbel und zig andere Dekorationsstücke vervollkommnen das Sortiment, das zu fast 90 Prozent aus Selbstgemachtem besteht.

Daheim in Bietigheim hat sich Manfred Fröhlich im Keller eine Werkstatt eingerichtet – mit Säge, Drechselbank und anderen Maschinen, die es braucht, um die kleinen und größeren Accessoires herzustellen. An viele Objekte kommt das Paar auch durch Haushaltsauflösungen. In einem Atelier bekommen die Stücke dann den Feinschliff.

Den Ludwigsburgern sind die Fröhlichs nicht unbekannt. Zumindest den Besuchern des Weihnachtsmarktes, denn dort haben die Bietigheimer seit dem Jahr 2016 einen Stand. Und zwar einen ganz besonderen. Im vergangenen Dezember wurde er zum drittschönsten der insgesamt 140 Stände gekürt. Für Simone Fröhlich ein Ansporn: Dieses Jahr möchten sie und ihr Mann auf dem obersten Siegertreppchen landen.

„Verspielt romantisch – das war schon immer mein Ding“

Die Leidenschaft für schöne Dekoration und fürs kreative Basteln habe sie schon als Kind gehabt, erzählt Simone Fröhlich. „Ich habe alles verziert, was mir in die Hände gekommen ist – und wenn es die Pralinenschachtel gewesen ist“, erinnert sich die 54-Jährige. Auch das Taschengeld wurde in Deko investiert. „Verspielt romantisch – das war schon immer mein Ding.“

Gelernt hat Simone Fröhlich eigentlich Bürokauffrau. Später kam dann noch eine Weiterbildung zur Direktionsassistentin dazu. Doch das Hobby nahm immer mehr Raum und Zeit ein. 1999 meldete die Bietigheimerin ein Gewerbe an: Galerissimo Wohndeko. 2007 begannen die Fröhlichs ihre Arbeiten online zu versenden – ins In- und Ausland.

Doch neben dem Gestalten ist dem Paar der Kontakt und die Begegnung mit Menschen wichtig. „Wir sind viel auf Märkten unterwegs“, erzählt Fröhlich. 2014 eröffnete das Paar ein Geschäft in Besigheim, doch die Fläche war zu klein. Bis Ende September verkaufen die Fröhlichs jetzt ihre Artikel im Pop-up-Laden in der Ludwigsburger Innenstadt – und hoffen darauf, dass es ein Anfang ist. Ein Vorbild haben die Bietigheimer auch. Das Unternehmen „Liebes von Priebes“ hatte bis Ende März die Räume in der Kirchstraße belegt. Inzwischen verkaufen sie ihre nachhaltige Kinderbekleidung in einem eigenen Laden in der Seestraße.