Die Retter kümmern sich um den Verletzten am Ufer. Foto: Feuerwehr/Stuttgart

Jede Minute zählt bei einem Einsatz der Feuerwehr am Wochenende: Bei einer Wassertemperatur von nur 6 Grad ist ein Mann in den Fluss gefallen.

Die Feuerwehr neigt in der Schilderung ihrer Einsätze nicht zu unnötiger Dramatik. Aber in dem Bericht zur Rettung eines Mannes, der in der Nacht zum Montag nahe dem Theaterschiff bei Bad Cannstatt in den eiskalten Neckar gefallen war, liest man heraus, dass es um jeden Augenblick ging, um das Leben des Mannes zu retten. Es ist die Rede von einer „äußerst zeitkritischen Rettungsaktion“.

Gegen 0.45 Uhr ging der Alarm ein, weil Passanten den Mann im Wasser gesehen hatten. Feuerwehr und Polizei rückten aus. Weil die Zeit einerseits drängte, und der Verunglückte andererseits noch an der Oberfläche trieb, verzichtete der erste Rettungsschwimmer, ein Feuerwehrtaucher, darauf, eine Tauchausrüstung anzuziehen, legte aber wegen der Wassertemperatur einen schützenden Neoprenanzug an, meldet die Feuerwehr. Die Rettungskräfte warfen dem Mann einen Auftriebskörper am Seil zu, an dem er sich festhalten konnte, und der Taucher schwamm zu ihm. An Land machten sich Taucher und Feuerwehrleute, die eine Spezialausbildung zur Rettung bei starker Strömung haben, bereit. Sie mussten aber nicht ins Wasser gehen. Es gelang dem ersten Taucher, den Mann zu einem Ponton, einer schwimmenden Plattform zu bringen. Diese sei ständige beim Theaterschiff in der Nähe festgemacht. Über diesen Ponton kamen der Retter und der verunglückte Mann an Land.

Der Gerettete kommt mit starker Unterkühlung ins Krankenhaus

Der Gerettete hatte bereits eine starke Unterkühlung. Die Wassertemperatur im Neckar liege aktuell bei 6 Grad. Da sei es eine Frage von wenigen Minuten, bis es lebensgefährlich wird, so der Feuerwehrsprecher Daniel Anand. Nach einer notärztlichen Erstversorgung brachten Rettungskräfte den Mann in eine Klinik. Wo er in den Fluss gestürzt war, ist laut der Polizei unklar. Es müsse jedoch relativ nahe an der Stelle gewesen sein, wo er gefunden wurde, da eine längere Zeit im Wasser bei den herrschenden Temperaturen nicht möglich sei, so ein Sprecher der Polizei.