Der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero in Tokio neben einer seiner Skulpturen. Foto: dpa/Andy Rain

Wie Astor Piazzolla in der Musik oder Gabriel García Márquez in der Literatur repräsentiert er wie kaum ein Anderer das Bild lateinamerikanischer Kulturen. Jetzt ist der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero tot.

Der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren, wie das Kulturministerium in Bogotá am Freitag mitteilte. „Sein Leben ist das Zeugnis eines Mannes, der sich schon in jungen Jahren dazu entschloss, seiner Berufung nachzugehen und einen Stil zu schaffen, der bereits Teil der Kunstgeschichte ist“, schrieb Kulturminister Juan David Correa im Netzwerk X, einst Twitter.

Botero galt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler Lateinamerikas. Wie Astor Piazzolla in der Musik oder Gabriel García Márquez in der Literatur repräsentiert er wie kaum ein Anderer das Bild lateinamerikanischer Kulturen. Seine Ausstellungen erzielten Rekordzahlen: Seine Werkschau im Palast der Schönen Künste in Mexiko-Stadt sahen 300 000 Besucher. Berühmt war er vor allem für seine üppigen Menschen- und Tierbilder sowie seine überproportionalen Skulpturen.

Botero wurde 1932 in einfachen Verhältnissen in Medellín geboren. Schon als Kind begann er zu malen, fand bald Arbeit als Illustrator bei der Zeitung „El Colombiano“ und gewann einen Kunstpreis in der Hauptstadt Bogotá. Später reiste er nach Europa und nach Mexiko, um Kunst zu studieren.

Zuletzt lebte er in Monte Carlo und im norditalienischen Pietrasanta. Im Mai war seine dritte Frau, die griechische Künstlerin Sophia Vari, gestorben.