Aus den Kampfgebieten in Syrien und im Irak sind rund 50 deutsche Islamistinnen nach Deutschland zurückgekehrt – das geht aus einem Schreiben der Bundesregierung hervor. (Symbolfoto) Foto: dpa

Rund 50 deutsche Islamistinnen sollen aus den Kampfgebieten in Syrien und Irak wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt sein. Die Bundesanwaltschaft hatte zuletzt angekündigt, härter gegen Frauen vorgehen zu wollen, die sich dem IS anschließen.

Berlin - Aus den Kampfgebieten in Syrien und im Irak sind rund 50 deutsche Islamistinnen nach Deutschland zurückgekehrt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) vorliegt.

In den vergangenen Jahren sind demnach 960 Menschen aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet ausgereist, um sich Extremistenmilizen anzuschließen. Etwa ein Drittel davon befinde sich derzeit wieder in Deutschland, hieß es vom Auswärtigen Amt. Mehr als 15 Prozent davon seien weiblich.

Auf der Flucht in die Türkei

Zudem flohen nach Angaben des Auswärtigen Amtes aufgrund der militärischen Niederlagen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zuletzt verstärkt Dschihadisten mit ihren Familien aus Syrien und dem Irak in die Türkei. Vier mutmaßliche deutsche Anhänger von islamistischen Milizen sitzen demnach derzeit in Untersuchungshaft in der Türkei, einer im Strafvollzug.

Mindestens drei deutsche Anhänger von Dschihadisten-Gruppen seien jüngst aus der Türkei nach Deutschland abgeschoben worden, hieß es. Bislang werden nur selten Verfahren gegen deutsche Dschihadistinnen geführt, die wieder in Deutschland sind. Die Bundesanwaltschaft hatte zuletzt angekündigt, härter gegen Frauen vorgehen zu wollen, die sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben, selbst wenn sie sich nicht an Kämpfen beteiligt haben.