Drogenabhängige (auf dem Bild Inschriften von Szeneangehörigen bei der Paulinenbrücke in Stuttgart) haben es derzeit besonders schwer: Die Dealer sind von der Straße verschwunden und sie selbst gehören zur Hochrisikogruppe. Foto: Horst Rudel/Horst Rudel

Die Drogenabhängigen im Land trifft die Corona-Krise besonders hart. Die Hochrisikogruppe, die sich vor allem auf der Straße trifft, findet kaum noch Wege, ihre Sucht zu finanzieren. Szenekenner beobachten eine „zunehmende Verelendung“.

Mannheim - Wer stirbt in diesen Tagen unbemerkt in seiner Wohnung? Wer tut sich etwas an, setzt sich einen goldenen Schuss? Das sind Fragen, die Wolfgang B. in Mannheim (Name geändert), selbst Drogenkonsument, seit Tagen umtreiben. „Seit der Kontaktsperre haben sich meine Freunde komplett zurückgezogen“, berichtet er. Auch er selbst habe keine Möglichkeit mehr, sich auszutauschen. Die Mischung aus Einsamkeit, Stress durch Geldnot und Angst, sich nicht mehr mit Drogen versorgen zu können, sei für ihn und viele andere in der Szene kaum auszuhalten.