Drei Tage nach dem Mord an Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio wurden Dutzende Männer von Polizei und Armee verhaftet. Foto: AFP

Die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio wirft ein Schlaglicht auf die Macht der organisierten Kriminalität in Lateinamerika. Die Lage gerät außer Kontrolle.

Die Bilder gingen um die Welt: Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio geht nach einer Wahlkampfveranstaltung umringt von Personenschützern zum Fahrzeug, das ihn wegbringen soll. Als er einsteigt und sich die Tür schließt, fallen Dutzende Schüsse, er wird am Kopf getroffen. „Sie erschießen ihn“, ruft ein Passant entsetzt, der das Attentat zufällig aus der Ferne mit dem Handy filmt. Die Helfer versuchen, den Journalisten und Politiker in ein Krankenhaus zu bringen. Doch dort können die Ärzte nichts mehr für ihn tun. „Wir haben soeben die Bestätigung erhalten, dass er gestorben ist. Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz für die Familie“, sagt sein Onkel Galo Valencia. Villavicencio hinterlässt eine Frau und drei Kinder.