Deutliche Worte von Lothar Matthäus (links) Foto: dpa/Christian Charisius

Klare Worte: Lothar Matthäus kritisiert die weitere EM-Vorbereitung der DFB-Auswahl – und führt diesbezüglich gleich mehrere Argumente an.

Lothar Matthäus hat Kritik an der weiteren EM-Vorbereitung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geübt. „Ich verstehe die USA-Reise nicht – und zwar aus unterschiedlichsten Gründen“, sagte der Rekordnationalspieler der Bild-Zeitung und fragte: „Was wollen wir denn in den USA zu diesem Zeitpunkt?“

Die DFB-Auswahl fliegt nach den September-Länderspielen gegen Japan und Frankreich in Wolfsburg und Dortmund im Oktober in das Co-Gastgeberland der WM 2026. Dort trifft sie am 14. Oktober in Hartford auf die USA. Zudem ist ein weiteres Duell mit Mexiko geplant, das in Chicago stattfinden soll.

„Weiß nicht, warum man so etwas ausmacht“

Matthäus hätte anders geplant. „Ich hätte versucht, vor der EM eine gute Atmosphäre in Deutschland zu schaffen. Daher wäre ich bei den Freundschaftsspielen in alle zehn EM-Stadien und hätte mich als DFB-Auswahl dort einmal gezeigt. So kann eine Stimmung aufkommen“, sagte er.

Weil die US-Tour außerdem in der Phase der höchsten Belastung in den Klubs stattfindet, ergänzte er: „Mit Blick auf die Gesundheit der Spieler ist dieser Trip für mich ebenso fraglich.“ Sein Fazit: „Wir wollen bei den eigenen Fans präsent sein und fliegen in die USA: Ich weiß nicht, warum man so etwas ausmacht!“

DFB-Direktor Rudi Völler hält es dagegen für „wichtig, mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft auch vor Ort präsent zu sein, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen“. Zwar stehe die Heim-EM 2024 „im Mittelpunkt all unserer Planungen“, dennoch gehöre es „zu einer professionellen Vorbereitung, frühzeitig auch das nachfolgende Turnier anzugehen, um auch dort optimale Bedingungen zu schaffen“.