Keine Einigung mit den Lokführern: Für diese Woche sind erneut Streiks bei der Deutschen Bahn angekündigt. Foto: dpa/Sven Hoppe

Bei den Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat es keine Einigung gegeben. Streiks sind für diese Woche angekündigt.

Es hat keine Einigung bei den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Lokführergewerkschaft GDL gegeben. Die Gewerkschaft ruft zu einem Streik noch in dieser Woche auf. Wie die Gewerkschaft am Sonntagabend mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um zwei Uhr morgens beginnen und am Mittwochmorgen um zwei Uhr enden.

Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

GDL wirft Bahn verpasste Frist vor

Die Bahn kritisiert den kurzfristig angekündigten Streik. „Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung“, teilte die Bahn am Sonntagabend mit. „Der Streik wird sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.“

Nach Angaben der GDL hat die Deutsche Bahn die Frist verstreichen lassen, bis Sonntag um 18 Uhr ein neues Angebot zu unterbreiten – nur dann sei die GDL bereit gewesen, weiter zu verhandeln. Die Deutsche Bahn setze „die Provokation fort und zwingt die GDL unweigerlich und zum Leidwesen der DB-Kunden die Auseinandersetzung fortzuführen“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Am Sonntagnachmittag hatte die Bahn mitgeteilt, dass man die GDL weiterhin zu Verhandlungen am Montag einlade. „Die DB sagte dabei ausdrücklich zu, im Gesprächsverlauf Angebote und Lösungen direkt am Verhandlungstisch zu erörtern und zu unterbreiten“, heißt es in der Mitteilung. Wenn die Gewerkschaft dazu nicht bereit sei, wolle man eine formale Schlichtung vorschlagen.

Bahn wollte Verhandlungen am Montag erneut aufnehmen

Die Bahn hatte die GDL am Freitag dazu aufgefordert, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Lokführer hatten Bereitschaft bekundet. Die Bahn erneuerte jedoch lediglich ihr Angebot zur Wiederaufnahme der Verhandlungen – ein neues Tarifangebot blieb aus.

Wie stark sich der Streik in dieser Woche auf den Regional- und Fernverkehr auswirkt, ist noch unklar. Die DB kündigte an, trotz des kurzen Vorlaufs für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr ein Grundangebot anzubieten. „Um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können, setzt die DB im Fernverkehr längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein“, meldete der Konzern am Sonntagabend. Die Bahn rät zu Sitzplatzreservierungen. Auch im Regional- und S-Bahnverkehr sei es das Ziel, ein Grundangebot zu garantieren. Das sei regional unterschiedlich. „In jedem Fall wird es auch im Regionalverkehr massive Einschränkungen geben.“

Zugbindung für Dienstag ist aufgehoben

Wer bis einschließlich Sonntag ein Ticket für eine Reise am Dienstag gekauft hat und diese wegen des Streiks verschieben möchten, kann laut Bahn das Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gelte für die Fahrt zum geplanten Zielort auch mit geänderter Streckenführung.

Bereits gebuchte Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Fahrgäste mit Fernverkehrtickets haben zudem die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren.