Die Lokführer wollen erneut streiken von Mittwoch bis Freitag. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Pendler müssen mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen: Die Lokführer haben angekündigt, dass sie von Mittwoch an drei Tage lang streiken wollen.

Der Tarifkonflikt geht in die nächste Runde: Die Lokführer wollen in dieser Woche drei Tage lang streiken. Das kündigte die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) am Sonntagabend an. Der Streik soll am Mittwochmorgen um 2 Uhr beginnen und bis Freitagabend um 18 Uhr dauern.

In einer Mitteilung der GDL heißt es, der Deutsche-Bahn-Konzern habe „den Weihnachtsfrieden nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken“.

Konsequent habe die Deutsche Bahn „bewusst irreführend verkündet“, dass die Bahn der GDL ein neues Angebot vorgelegt habe. Dieses „substanzlose und vergiftete Angebot“ täusche bewusst Medien und Öffentlichkeit und ignoriere die zuletzt erfolgreich geführten Tarifverhandlungen, heißt es in der Mitteilung.

Arbeiter sollen Stundenzahl selbst wählen können

Die Bahn hatte der Gewerkschaft am Freitag ein Angebot mit der Kernforderung der Gewerkschaft vorgelegt, die Arbeitszeit der Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden abzusenken. Die Idee: Beschäftigte sollen dabei selbst entscheiden, ob sie etwa mehr Geld, mehr Urlaub oder weniger Wochenarbeitstage haben wollen. Sie könnten etwa von 39 auf 37 Wochenstunden verringern, bekommen dafür aber 5,7 Prozent weniger Lohn. Die Bahn bietet an, die Wochenarbeitszeit in diesem Modus noch weiter herunterzufahren.

Auf der Basis dieses Vorschlag wollten sich Gewerkschaft und Bahn eigentlich am kommenden Mittwoch für neue Verhandlungen an einen Tisch setzen.

Die Lage ist allerdings angespannt. Inmitten des Tarifkonflikts hatte die Bahn vergangene Woche rechtliche Schritte gegen die Lokführergewerkschaft eingeleitet. Die Bahn wolle gerichtlich klären lassen, ob die GDL überhaupt Tarifverträge abschließen darf. Eine entsprechende Feststellungsklage sei beim Hessischen Landesarbeitsgericht eingereicht worden.