David Ben-Uziel auf der heutigen Ramil-Brücke, deren Vorgänger er mit 70 Kilogramm Dynamit in die Luft jagte. Foto: privat

Rainer Gessler aus Markgröningen und David Ben-Uziel verbindet eine langjährige Reisefreundschaft, der Südsudan gehört zu ihren Lieblingszielen. Der Israeli operierte dort einst für den Mossad.

Den schwäbischen Apfelsaft hat sich David Ben-Uziel für den ersten Abend auf seiner Deutschlandreise gewünscht. Sein Gastgeber Rainer Gessler, Freie-Wähler-Regionalrat aus Markgröningen und Referent im Stuttgarter Verkehrsministerium, hält es lieber mit Lemberger. Beide sitzen in Gesslers Wohnstube und diskutieren mit Freunden vom örtlichen Afrika-Hilfsverein die politische Entwicklung im Nordsudan. Ob nicht die Zivilgesellschaft eine friedensstiftende Rolle spielen könne, fragt einer in die Runde. Da müssen Gessler und Ben-Uziel schmunzeln. Die Zivilgesellschaft in Khartum stand schon unter der bisherigen Militärregierung unter Druck, jetzt ist sie erst recht abgemeldet. Nur wenn eine der beiden Kriegsparteien die Oberhand gewinne, ende der Konflikt, sagt Ben-Uziel.