Mode Machine spielten am Dienstagabend in Kornwestheim. Foto: Simon Granville

Mode Machine interpretieren am Marktplatz zum zweiten Open Air der Reihe in diesem Jahr Songs von Depeche Mode.

Ein Meer von Menschen, das zu „Never let me down again“ die Arme wiegt, tanzt und ekstatisch mitsingt: Am Dienstagabend um kurz vor zehn ist es schon fast vorbei mit dem großen Depeche-Mode-Huldigungskonzert auf dem Kornwestheimer Marktplatz, mit dem die italienische Tribute-Band Mode Machine Fans der Kult-Band ins Schwärmen brachte. Depeche Mode, deren Erfolgsgeschichte in den 80er Jahren ihren Anfang nahm, zählt zu den erfolgreichsten Synthie-Pop- und Rock-Bands der Welt, zudem war sie Sound-Wegbereiterin, die schon früh mit Sampling experimentierte und Geräuschschnipsel in ihre Songs einbaute. Kurz: Die Band ist Kult. Beim Tribute-Konzert schwingt aber auch ein bisschen Wehmut mit: Schließlich ist es erst ein paar Wochen her, dass Depeche-Mode-Gründungsmitglied Andrew Fletcher erst 60-jährig starb.

Besucher aus der ganzen Region

Während die Original-Band – in im Laufe der Jahrzehnte einige Male veränderter Besetzung – im Jahr 2018 zum letzten Mal auf Tour gewesen war, ist Mode Machine derzeit emsig im deutschen Süden, Italien und Österreich unterwegs. Ihr Konzept, der Originalband Tribut zu zollen, sie aber nicht eins zu eins kopieren zu wollen, sondern aus den großen Vorlagen einen eigenen Klangeindruck herauszuschälen, geht auf: Bei „Kornwestheim rockt“, dem Dienstagabend-Sommerfestival, zu dem mittlerweile Besucher aus der ganzen Region auf den Platz zwischen Stadtparksee, Kulturhaus K, Museum im Kleihues-Bau und Bonatz-Rathausturm anreisen, feiert das Publikum.

Es lässt sich von Hits wie „I’m taking a ride with my best friend“ oder „Personal Jesus“ mitreißen, applaudiert aber nicht nur aus sentimentalen Erinnerungen heraus, sondern auch weil es die Gesamtperformance von Marcello Doglio (Vocals) Salvatore Nigro (Keyboards, Sequenzer), Giuseppe Leonardi (Gitarre) und Matteo Quaranta (Schlagzeug) überzeugend findet.

Organisator Johannes Leichtle spricht von rund 2500 Besuchern und Besucherinnen am Dienstagabend. Das liege im guten Kornwestheim-rockt-Schnitt, so Leichtle weiter, der gespannt ist, wie sich die nächsten Konzerte entwickeln – am 16. August wird die Dire-Straits-Tributeband „Brothers in Arms“ auftreten, am 23. August spielen „Übermensch“ Rammsteinsongs.

Steigende Preise

In Zeiten steigender Preise – auch er musste etwa die Bierpreise erhöhen – wirbt Johannes Leichtle um Verständnis für die Veranstaltungsbranche. Die Inflation mache sich auch bei „Kornwestheim rockt“ bemerkbar, genauso wie bei anderen Konzerten und Veranstaltungen. „Der Eintritt ist nun wieder frei“, sagt Leichtle. „Wir leben neben unseren Sponsoren aber davon, dass die Besucher Essen und Getränke konsumieren“, ergänzt er und bittet darum, keine eigenen Getränke mit auf das Gelände zu bringen.