Offener Sexismus: David Beckham (l.) und Prinz Williams werden angezählt. Foto: Keith Mayhew/Landmark Media/ImageCollect / imago images/PA Images

Prinz William und David Beckham wurden von einer feministischen Organisation des "offenen Sexismus" bezichtigt. Beide hatten Grußbotschaften zum Finale der Frauenfußball an das englische Team gerichtet. In den Videos traten nur ihre Töchter und nicht die Söhne auf.

Die feministische Organisation MFW (Mad Fucking Witches) wirft Prinz William (41) und David Beckham Sexismus vor. Der Grund: Der Thronfolger und der Ex-Fußballer hatten vor dem Finale der Frauenfußball-WM gegen Spanien Videobotschaften an das englische Team gerichtet. In den Clips sind aber nur die Töchter der beiden prominenten Unterstützer zu sehen und nicht ihre Söhne. William sitzt in seiner Videobotschaft neben seiner Tochter Charlotte (8). David Beckham schwenkt in seinem Clip auf die elfjährige Harper.

Auf ihrem X-Account bezeichnen MFW dieses Verhalten als "offen sexistisch". "Es wird immer noch als unerwünscht und sogar eklig angesehen, dass Jungen weibliche Vorbilder haben oder ein Frauenteam anfeuern", so die Argumentation der Aktivistinnen. Umgekehrt werde erwartet, dass auch Mädchen männliche Teams unterstützen.

Viele Leute werden die Abwesenheit der Promisöhne als Kleinigkeit sehen, schreiben MFW. Doch dabei handle es sich um sogenannte "Mikroaggressionen". Kleine, scheinbar harmlose Diskriminierungen von Minderheiten. Die in Summe deren Selbstbewusstsein mindern können.

Kritik an Abwesenheit von Prinz William beim Finale

Prinz William wurde von verschiedener Seite für seine Abwesenheit beim Finale kritisiert. Der Prince of Wales ist schließlich Ehrenpräsident des englischen Fußballverbandes. Aus Klimaschutzgründen fliege er nicht nach Sydney, hieß es vonseiten des Königshauses.

Auch die Mad Fucking Witches attackieren William für den "aggressiven Akt" seines Nichterscheinens. Bei einem Finale im Männerfußball wäre dies undenkbar gewesen: "Stellen Sie sich vor, wie viele reiche Männer auf der Tribüne gesessen hätten, um ihre männlichen Helden anzufeuern. Hunderte von ihnen hätten ihre Großmütter aus dem Weg gedrängt, um einen Flug zu bekommen und sich ein Ticket zu sichern."