Die grüne Anleihe von Daimler war vierfach überzeichnet. Foto: Daimler AG

Der Autobauer Daimler, der soeben seine neue Luxuslimousine S-Klasse vorgestellt hat, sammelt Geld auf dem Kapitalmarkt ein. Dafür hat das Unternehmen eine Ökoanleihe von einer Milliarde Euro begeben. Es soll etwa in die Entwicklung von E-Autos fließen.

Stuttgart - Der Autokonzern Daimler hat seine erste grüne Anleihe begeben. Die Ökoanleihe hat ein Volumen von einer Milliarde Euro und eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Verzinsung liegt bei 0,75 Prozent, teilt der Stuttgarter Autokonzern mit. Mit dieser Emission wolle der Autobauer, der gerade seine Luxuslimousine S-Klasse mit Verbrennermotor vorgestellt hat, „weitere Fahrt in Richtung CO2-neutraler Technologien und Services“ aufnehmen, steht in der Mitteilung weiter. Die Anleihe sei vierfach überzeichnet gewesen. Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem die Kreditinstitute BBVA, BNP Paribas, Commerzbank, Crédit Agricole, SEB and Unicredit.

„CO2-neutrale Mobilität und Produktion ist ein klares Ziel und integraler Teil unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Die Erlöse aus unserer ersten grünen Anleihe werden ausschließlich zur Finanzierung grüner Projekte verwendet. Wir treiben damit die Transformation hin zu einem kohlenstofffreien Unternehmen und einer CO2-neutralen Industrie voran“, sagt der Daimler-Finanzvorstand Harald Wilhelm. Die neue Anleihe erfülle sowohl die Anforderungen der Initiative International Capital Market Association’s (ICMA), die Grundsätze für grüne Anleihen definiert hat, als auch den Vorstellungen, die Daimler sich selbst gegeben hat. ICMA ist eine internationale Kooperation von Emittenten, Banken, Investoren und Umweltorganisationen.

Daimler sammelt das Geld für E-Autos

Daimler will die Erlöse aus den grünen Finanzierungsinstrumenten beispielsweise für die Entwicklung und Produktion von emissionsfreien Fahrzeugen mit rein batterieelektrischem Antrieb und Brennstoffzellen-Elektroantrieb verwenden. Außerdem können die Erlöse zum Beispiel zur Modernisierung und Aufrüstung von Produktionsstätten und dem Bau neuer Werke für emissionsfreie Fahrzeuge und deren Antriebe sowie für den Aufbau des Recyclings von Batterien und Brennstoffzellen verwendet werden. Ein Leuchtturmprojekt sei etwa die Factory 56 in Sindelfingen, eine digital vernetzte Fabrik, wo die neue S-Klasse vom Band läuft.

Grüne Anleihen sind derzeit gefragt. Erst vor kurzem hat die Bundesregierung angekündigt, in diesem Jahr Ökoanleihen von bis zu elf Milliarden Euro für nachhaltige Investitionen einsammeln zu wollen. Mit dem Geld aus den ersten grünen Bundeswertpapieren sollten etwa saubere Verkehrssysteme und der Übergang zu einer weitgehend mit erneuerbaren Energien arbeitenden Wirtschaft gefördert werden, erklärten das Finanz- und das Umweltministerium in Berlin.