Der zuständige Ema-Ausschuss empfahl am Montag eine bedingte Zulassung für Novavax. Foto: dpa/Alastair Grant

Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema hat die Zulassung für einen weiteren Corona-Impfstoff empfohlen. Mit Novavax kommt in Europa damit ein fünftes Vakzin auf den Markt.

Frankfurt - In der Europäischen Union kommt ein fünfter Covid-19-Impfstoff auf den Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema gab grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax.

Der zuständige Ema-Ausschuss empfahl am Montag eine bedingte Zulassung. Die finale Entscheidung muss noch die Europäische Kommission fällen, sie gilt aber als Formsache.

Die zuständige Expertenkommission hatte nach einer außerordentlichen Sitzung die Empfehlung ausgesprochen. Die Experten hatten bereits im länger laufenden Prüfverfahren Studien zu Wirkung und Risiken bewertet.

Nach eingehender Bewertung sei der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass „die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt werden“, teilte die EMA mit.

Infektionsschutz von etwa 90 Prozent

Der Novavax-Impfstoff (Nuvaxovid) wird in zwei Dosen gespritzt im Abstand von etwa drei Wochen. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben.

Das Präparat könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht. Nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den übrigen Impfstoffen haben, könnten dadurch möglicherweise umgestimmt werden.

Das Novavax-Präparat ist weder ein mRNA-Impfstoff wie die Präparate von Biontech und Moderna noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Es enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Köper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt.