Die Straße am Tiessenkai im Kieler Stadteil Holtenau ist vollständig von der Ostssee überflutet. In der Kieler und Lübecker Bucht wird nach der Vorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie eine schwere Sturmflut erwartet. Foto: dpa/Axel Heimken

An der Ostseeküste sind wegen der Sturmflut die ersten Straßen und Uferbereiche vom Hochwasser überschwemmt worden. In unserer Bilderchronik zeigen wir die schwersten Stürme in Deutschland der letzten 50 Jahre.

An der Ostseeküste sind wegen der Sturmflut die ersten Straßen und Uferbereiche vom Hochwasser überschwemmt worden. So standen am Freitagmorgen (20. Oktober) sowohl in Wismar als auch in Kiel und und Flensburg bereits zahlreiche Straßen unter Wasser. „Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür“, sagt eine Sprecherin der Polizei Flensburg.

Chronik der schlimmsten Stürme in Deutschland

Immer wieder haben heftige Herbst- und Winterstürme in Deutschland schwere Schäden angerichtet. Die folgende Bilderchronik dokumentiert einige der schlimmsten Stürmein den vergangenen 50 Jahren.

29. Oktober 2017: Das Sturmtief Herwart ist ein starker Herbststurm mit Orkanböen, der über Dänemark, Nord- und Ostdeutschland, Polen und die Tschechische Republik sowie Teile Österreichs hinweg zieht. Er verursacht an der Nordsee- und Ostseeküste eine Sturmflut. Mindestens neun Menschen werden durch die Auswirkungen des Sturms getötet. Foto: dpa
4. bis 6. Oktober 2017: Das Sturmtief Xavier ist ein schnellziehender, schwerer Sturm mit Orkanböen, der über das nördliche und östliche Mitteleuropa zieht und große Schäden verursacht. Insgesamt sterben neun Menschen durch Wirkungen des Sturms, sieben in Deutschland, zwei in Polen. Foto: dpa
4./5. Januar 2017: Orkan Axel fegt über das nördliche Europa traf. Das Tief verursacht das stärkste Sturmhochwasser an der deutschen Ostseeküste seit der durch Orkan Britta ausgelösten Novemberflut 2006. Foto: d/pa
Januar 2015: Elon und Felix richten in ganz Europa Verwüstungen an und legen vielerorts den Bahnverkehr lahm. Bei Unfällen gibt es Tote und Verletzte – auch in Deutschland. Foto: dpa
Dezember 2013: Xaver fegt über Europa hinweg. Hunderttausende sind ohne Strom, Sturmfluten peitschen auf die Nordseeküste. Mindestens zehn Menschen sterben durch den Orkan europaweit. Foto: dpa
Oktober 2013: Sturmtief Christian wütet über Norddeutschland und Nordeuropa. Mindestens 16 Menschen sterben europaweit bei Sturmböen bis zu 172 Stundenkilometern. Foto: dpa
Februar 2010: Orkan Xynthia schlägt eine Schneise der Verwüstung durch Westeuropa. Der Sturm richtet Milliardenschäden an, in Deutschland sterben sieben Menschen. Foto: dpa
März 2008: Sturm Emma wütet über Europa, bundesweit kommen sieben Menschen ums Leben. In Hamburg entgeht ein Lufthansa-Airbus nur knapp einer Katastrophe, als eine Tragfläche die Landebahn berührt. Foto: dpa
8./9. Januar 2005: Das Orkantief Erwin erreicht auf offener See Spitzengeschwindigkeiten von knapp 170 Kilometern pro Stunde. Am stärksten betroffen ist der Norden Schleswig-Holsteins. Zwei Kajakfahrer ertrinken. Foto: dpa
26./27. Oktober 2002: Mit Windgeschwindigkeiten von 183 Stundenkilometern wütete der Orkan Jeanett über Deutschland. Mindestens zwölf Menschen kommen ums Leben. Foto: dpa
26. Februar 2002: Das Orkantief Anna hinterlässt eine Spur der Verwüstung in Deutschland. Mindestens drei Menschen werden von Bäumen erschlagen, zahlreiche weitere verletzt. Foto: dpa
28. Januar 2002: Mit Windgeschwindigkeiten bis 152 Stundenkilometern fegt der Orkan Jennifer über Deutschland. Mindestens fünf Menschen kommen ums Leben. Foto: dpa
18./19. Januar 2007 Orkan Kyrill tobt in Europa. 47 Menschen sterben, 11 von ihnen in Deutschland. Erstmals in der Geschichte der Bahn steht der Schienenverkehr fast völlig still. Kyrill erreicht in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 225 Stundenkilometern. Foto: dpa
26./27. Dezember 1999: Der Jahrhundert-Orkan Lothar hinterlässt eine Schneise der Zerstörung von Frankreich, über die Schweiz bis nach Süddeutschland. Dabei sterben mindestens 60 Menschen. Im Schwarzwald werden Böen von mehr als 272 Stundenkilometern gemessen. Foto: dpa
27. Januar 1994: Der Wintersturm Lore hat große Teile Mitteleuropas im Griff. Auch in Deutschland werden zahlreiche Häuser beschädigt und Bäume entwurzelt. Sechs Menschen sterben. Foto: dpa
25. bis 27. Februar 1990: Der Wintersturm Vivian der fast ganz Europa im Griff hat, wütet auch über Deutschland hauptsächlich im Norden. 15 Todesopfer. Foto: dpa
3./4. Februar 1990: Das Orkantief Hertha zieht über Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Bayern und das Saarland. Sieben Menschen kommen ums Leben. Foto: dpa
28. Februar/1. März 1990: Über Deutschland, Teilen der Schweiz und Österreich hinterlässt Orkan Wiebke eine Schneise der Zerstörung. Mindestens 25 Menschen kommen ums Leben (Foto: Durch Wiebke zerstörter Fichtenbestand bei Merklingen im Alb-Donau-Kreis). Foto: Imago/allOver-/MEV
25./26. Januar 1990: Der Orkan Daria wütet über Nord- und Mitteleuropa und hinterlässt acht Todesopfer. In Deutschland wird besonders der Norden schwer getroffen. Foto: dpa
19./20. Dezember 1986: Ein Orkantief zieht mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 Stundenkilometern über Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Mindestens fünf Menschen werden getötet. Foto: dpa
2. bis 4. Januar 1976: Beim Capella-Orkan über Deutschland und Westeuropa kommen 27 Menschen ums Leben Foto: dpa
16./17. Januar 1974: Ein Wintersturm über Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Auch Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden melden schwere Schäden. 35 Menschen kommen ums Leben. Foto: dpa

Höhepunkt der Sturmflut am Freitagabend

Die Sturmflut an der Ostsee soll am Freitagabend ihren Höhepunkt erreichen. An der gesamten schleswig-holsteinischen Küste werde der Wasserstand 1,50 Meter oder mehr über das mittlere Hochwasser steigen, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock.

Hotspot werde die Flensburger Förde sein. Dort könnte das Wasser auf zwei Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Weiter südlich und östlich werden die Wasserstände niedriger liegen, sagte die Sprecherin. In Mecklenburg-Vorpommern werde die Flut allenfalls nahe der Lübecker Bucht das Niveau einer schweren Sturmflut erreichen.