Chris Evans bei der Premiere des Films "Ghosted" in New York. Foto: lev radin/Shutterstock.com

Marvel-Fans waren bestürzt über seinen Abschied - aber Chris Evans hatte gute Gründe, Captain America hinter sich zu lassen. Ob es ein Abschied für immer ist?

Chris Evans (42) hat seine Rolle als Marvel-Superheld Captain America an den Nagel gehängt, um sich wieder selbst näher zu kommen. In einem Interview für die Oktoberausgabe des "GQ"-Magazins sagte er: "Anfangs hatte ich große Bedenken, die Rolle anzunehmen." Der Schauspieler fügte hinzu: "Ich erinnere mich, dass sich in meinen späten 20ern meine Gefühle am Set und beim Bewerben der Filme wirklich verändert haben: ein bisschen mehr Angst, ein bisschen mehr Unsicherheit." Am Ende habe er sich immer gefragt: "Soll ich das tun?"

Evans erklärte weiter, mit zunehmendem Ruhm seien auch seine Ängste gewachsen. "Ich war mir einfach nicht sicher, ob ich mich näher zu mir selbst entwickelte oder weiter von mir entfernte. Und irgendetwas in mir sagte immer wieder, dass ich mich immer weiter entferne - dass irgendetwas an dieser Branche nicht gesund sei." Die Arbeit habe seine Psyche, seine Freude und sogar sein Selbstbewusstsein beeinträchtigt.

Chris Evans liebt Captain America

Er habe vor seinem Marvel-Engagement aber auch das Positive und das Negative abgewogen, sagte Chris Evans in "GQ": "Die Vorteile waren, dass ich für immer für meine Familie sorgen konnte. Die Nachteile waren, dass ich mit Ruhm und Kontrollverlust zutiefst unzufrieden werden würde." Am Ende habe er sich für die Rolle entschieden.

Wenn er jetzt daran zurückdenkt, so Evans weiter, verspüre er vor allem Dankbarkeit. Er verlor nicht die Kontrolle und wurde auch nicht zutiefst unglücklich. Er liebe die Rolle des Captain America, erklärt er. Er fühle sich auf eine Weise damit verbunden. Wenn man eine Figur so oft spiele, kann man nicht anders, als zu versuchen, einige ihrer Eigenschaften zu übernehmen und sich an ihnen zu messen, so der Schauspieler.

Chris Evans ging zurück in seine Heimat

Der Hollywood-Star ist inzwischen aus Los Angeles zurück in seine Heimatstadt etwas außerhalb von Boston, Massachusetts gezogen. Dies führe ihn zurück an einen Ort, "an dem das Leben nicht nur einfacher war - das ist zu kurz gegriffen-, sondern auch in eine Zeit, in der ich reiner war, denke ich; wo mein Ego und meine Unsicherheiten keine so dominierende Kraft waren, gegen die ich mich wehren musste". US-Medienberichten zufolge hat Chris Evans dort auch vor wenigen Tagen seine Freundin Alba Baptista (26) geheiratet.

Auf die Frage, ob er jemals zum Marvel-Universum zurückkehren würde, antwortet Chris Evans in dem "GQ"-Interview: "Ich würde niemals nie sagen, weil es so eine wundervolle Erfahrung war." Es sei etwas Wertvolles für ihn. "Darauf bin ich sehr stolz."

2018 hatte Chris Evans verkündet, dass für ihn Captain America der Vergangenheit angehört. Der Schauspieler erklärte damals, dass er die Dreharbeiten zu "Avengers: Endgame" abgeschlossen und er damit seine achtjährige Karriere als Captain America beendet habe. In insgesamt elf Marvel-Streifen war er zu sehen. Anschließend drehte er Filme wie "Knives Out - Mord ist Familiensache" (2019), "The Gray Man" (2022) oder "Ghosted" (2023).