Das Landgericht Chemnitz verhandelt nun über den gewaltsamen Tod des Chemnitzers Daniel H.. Foto: AFP

Nach dem Tod eines Deutschen in Chemnitz durch Messerstiche hat der Prozess gegen den Syrer Alaa S. in Dresden begonnen.

Chemnitz - Fast sieben Monate nach der tödlichen Messerattacke von Chemnitz hat am Montag in Dresden der Prozess gegen den Syrer Alaa S. (23) begonnen. Ihm werden laut Anklage gemeinschaftlicher Totschlag an Daniel H., versuchter gemeinschaftlicher Totschlag an Dimitri M. sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll die Taten gemeinsam mit dem noch immer flüchtigen Iraker Farhad A. (22) begangen haben.

Sein mutmaßlicher Komplize ist offenbar untergetaucht. Er wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Der Angeklagte Alaa S. bestreitet die Tat.

Dimitri M., der schwer verletzt wurde, tritt im Dresdner Prozess als Nebenkläger auf - ebenso wie die Mutter und die Schwester des getöteten Tischlers Daniel H. Dutzende Zeugen sind bis Ende Mai geladen. Bis Ende Oktober sind 24 Verhandlungstage terminiert. Ob diese alle benötigt werden, ist offen.

Erhöhte Sicherheitsanforderungen für den Prozess

Der Prozess vor dem Landgericht Chemnitz findet wegen erhöhter Sicherheitsanforderungen und des großen öffentlichen Interesses im Gebäude des Oberlandesgerichtes in Dresden am Hammerweg statt. Der Hochsicherheitssaal wurde für den Prozess gegen die rechterroristische „Gruppe Freital“ in der Kantine einer geplanten Asylunterkunft gebaut. Zuschauerraum und Verhandlungssaal sind durch eine Sicherheitsglaswand getrennt.

Der tödliche Vorfall hatte eine Reihe ausländerfeindlicher Proteste in Chemnitz ausgelöst. Daniel H. war am 26. August 2018 mit mehreren Messerstichen getötet worden. Die beiden Beschuldigten sollen zuvor in eine verbale Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen verwickelt gewesen sein.