Atlético-Trainer Diego Simeone auf der Pressekonferenz im Vicente Calderón-Stadion in Madrid. Foto: AP

Beim Spiel gegen Atlético Madrid will Bayer Leverkusen Geschichte schreiben und erstmals in der Vereinshistorie ein Achtelfinale der Champions League überstehen. Ob das gelingt?

Madrid - Mit breiter Brust und kühlem Kopf will Bayer Leverkusen für einen historischen Moment sorgen und erstmals in seiner Vereinsgeschichte ein Achtelfinale der Champions League schadlos überstehen (beim Einzug ins Champions-League-Finale 2002 gab es noch keine Achtelfinalduelle). „Es fehlt mal ein Kracher, den man uns nicht zutraut“, sagt Vereinschef Michael Schade vor dem Rückspiel beim spanischen Meister Atletico Madrid an diesem Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Der erste Viertelfinaleinzug nach 13 Jahren „wäre ein solcher positiver Ausreißer“ nach oben – und rund fünf Millionen Euro an Prämien wert.

Nach den Achtelfinal-Knock-outs 2005, 2012 und 2014 stehen diesmal die Chancen auf ein Weiterkommen nicht schlecht. Das 1:0 im äußerst hitzigen Hinspiel mit 35 Fouls, das eine Serie von fünf Siegen mit 11:0 Toren einleitete, hat das Selbstvertrauen der Leverkusener enorm gestärkt. „Wir wissen, dass wir etwas Großes leisten können“, sagt Kapitän Simon Rolfes. Das wird auch nötig sein. „Wir werden Leverkusen einen heißen Fight liefern und um unser Leben kämpfen“, kündigte Atletico-Trainer Diego Simeone vor der Partie im mit 52 000 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel Vicente Calderon an.

Darauf ist Bayer eingestellt. „Sie werden kratzen, beißen, treten, provozieren – was wir so alles kennen. Es wird für uns unglaublich schwer“, sagt Schade. Deshalb fordert Trainer Roger Schmidt: „Wir müssen kühlen Kopf bewahren und dürfen uns nicht provozieren lassen. Dann haben wir eine Chance.“ Für Simon Rolfes ist die neue Stabilität in der Abwehr ein Schlüssel zum Erfolg: Torhüter Bernd Leno ist wettbewerbsübergreifend seit 480 Minuten ohne Gegentreffer.

Atletico ist nach zuletzt drei Unentschieden in der Primera División auf den vierten Platz zurückgefallen. Doch davon lässt sich Schmidt nicht blenden: „Wir brauchen ein Superspiel, um weiterzukommen.“