Folgt auf Anne Will: Caren Miosga startet am Sonntag mit ihrer neuen Sendung. Foto: obs/NDR

Am Sonntag empfängt Caren Miosga in ihrer Polit-Talkshow zum zweiten Mal Gäste. Um wen es sich dabei handelt und was zur Diskussion steht, erfahren Sie hier.

Caren Miosga ist mit ihrer eigenen Sendung in der ARD gestartet. An diesem Sonntag, 4. Februar, geht das Nachfolger-Format von "Anne Will" wieder um 21.45 Uhr auf Sendung. „Deutschland steht am Beginn eines unruhigen Jahres. Was sich gerade politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tut, wollen wir hinterfragen und besser verstehen“, sagt die Moderatorin. In ihrer nächsten Sendung hat die Moderatorin einen Spitzenpolitiker zu Gast, dessen Entscheidungen polarisieren. Er ist häufig Projektionsfläche für den Frust vieler Bundesbürger.

Über dieses Thema diskutiert Miosga mit ihm und weiteren Gästen: „Überfordern Sie Deutschland, Herr Habeck?“

Gäste und zentrale Fragen

Dazu hat die Moderatorin folgende Gäste eingeladen:

  • Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister - Der Grünen-Politiker war vor gut zwei Jahren voller Elan mit seiner „Fortschrittskoalition“ gestartet. Eine Krise nach der anderen erschüttert das Land und die Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung wächst. Robert Habeck stellt sich wütenden Bauern und enttäuschten Unternehmern, denn ohne sie kann er sein großes Ziel nicht erreichen: Den grünen Umbau der deutschen Wirtschaft. Ob der 54-Jährige das Land auf dem Weg dahin manchmal überfordert, und wie er den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig halten will, beantwortet er in der Sendung.
  • Julia Löhr, Journalistin -  die Wirtschaftskorrespondentin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in Berlin stellt sich gegen aus ihrer Sicht überhöhte Subventionen und verteidigt die Schuldenbremse. Die Politik Habecks mit schuldenfinanzierten Investitionen einen grünen Wirtschaftsaufschwung anzustoßen, fußt demnach auf dem Prinzip Hoffnung. An die Energiekosten und die Bürokratie müsste man ran. Sparpotenzial sieht sie beim Bürger- und Elterngeld. Das grüne Wirtschaftswunder hält sie für eine Mär und will diese Erzählung der Regierung nicht durchgehenlassen.
  • Gunnar Groebler, Wirtschaftsboss - Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, einem Stahlkonzern, hat kürzlich mit mehr als 50 weiteren Unternehmern einen Brandbrif an die deutsche Politik verfasst. Darin fordern die Firmenchefs einen klaren Rahmen sowie mehr Unterstützung für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. Dafür brauche es einen Schulterschluss der demokratischen Parteien in Deutschland.

Hintergrund

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hat ungeachtet der ablehnenden Haltung von CDU-Chef Friedrich Merz die Union zur Zusammenarbeit für die Entlastung der Wirtschaft aufgefordert. In der Haushaltsdebatte im Bundestag  schlug Habeck am Donnerstag ein Sondervermögen zur Entlastung von Wirtschaft und Unternehmen vor. "Dafür brauchen wir ein gemeinsames Gespräch, und dazu lade ich ein", sagte der Vizekanzler an CDU und CSU gewandt.

Habeck verwies auf die Forderungen nach einer Reform der Schuldenbremse, vorgetragen von einer breiten Allianz von Wirtschaftsverbänden, Zentralbank, Unternehmen, Geschäftsbanken und Sachverständigenrat für Wirtschaft. Auch wenn es dafür derzeit keine politische Mehrheit gebe, "gibt es vielleicht einen Weg, hier zusammenzukommen", sagte der Vizekanzler."Was wäre, wenn wir ein Sondervermögen einführen würden, um die strukturellen Probleme zu lösen", schlug er vor. Ausgezahlt werden könne dieses über Steuervergünstigungen für Unternehmen. "Das wäre ein Wachstumschancengesetz mal zehn, vielleicht mal 50." Der Vorschlag wurde aber direkt von den Koalitionspartner SPD und FDP zurückgewiesen.

„Caren Miosga“ wird an 30 Sonntagen im Jahr um 21.45 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD Mediathek zu sehen sein. Die Sendung ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, produziert von der MIO media im Auftrag des NDR. Hier geht es zur Mediathek der ARD.