Noch fährt der Gerlinger Stadtbus bis zur Haltestelle Breitwiesen – aber nicht direkt vor das Altenhilfezentrum. Foto: factum/Archiv

Eine Wunschliste für den Stadtbus ist bereits beschlossen. In diesem Frühjahr laufen die Ausschreibungen.

Gerlingen Die Idee gibt es schon eine ganze Weile : Den Linienverlauf des Gerlinger Stadtbusses so zu ändern, dass eine Haltestelle vor dem Breitwiesenhaus eingerichtet werden kann. „Es wäre großartig, wenn der Bus vor unser Haus käme“, meint Falko Piest, der Geschäftsführer des Altenhilfezentrums. Dies sei eine konkrete Verbesserung für Bewohner, Besucher und Mitarbeiter. Die Chancen stehen günstig: Die Ausschreibungen für eine Neuvergabe der Linie an Busunternehmen laufen in diesem Frühjahr. Die Stadt und der Landkreis müssten sich einigen.

Der Gemeinderat hatte im April 2016 Verbesserungen für den Stadtbus beschlossen. Auf der Wunschliste für die Weiterentwicklung nach 2018 stehen zwei neue Haltestellen: Vor dem Breitwiesenhaus sowie am Träuble-Areal, wo in dem Neubaukomplex ein großer Supermarkt entsteht.

146 alte Menschen leben im Breitwiesenhaus. Etwa 20 von ihnen seien so mobil, dass sie den Bus nutzen könnten, meint Falko Piest. Dazu kommen 60 Frauen und Männer, die im betreuten Wohnen im benachbarten Wilhelm-Eberhard-Haus leben, und die laut Piest „weitestgehend mobil“ seien. Für viele aber seien lange Fußwege eben doch beschwerlich: Zum Einkaufszentrum sei es weiter als einen Kilometer – „diesen Weg nimmt man mit Geheinschränkungen nicht mehr auf sich“, meint Piest. Die nächste Haltestelle Siedlung der Stadtbahn ist vom Altenhilfezentrum 250 Meter entfernt. Platz gibt es: Lastwagen kämen vor dem Haus zurecht, erklärt Piest, jeden Tag werde angeliefert.

Den Wunsch gibt es schon lange

Laut Martin Prager von der Verkehrsbehörde der Stadt Gerlingen gibt es konkrete Überlegungen, das Breitwiesenhaus an die Buslinie anzubinden. Auch die Stadtverwaltung wünsche sich dies schon lange. Aktuell werde diese Frage, wenn die Linien vergeben seien. Dazu müssten aber die technischen Gegebenheiten geklärt sein: die Breite der Zufahrtsstraßen, der Platz für die Bushaltestelle, die Lage der Bordsteine, die Wendemöglichkeit.

Für die künftige Führung der Linien stelle das Landratsamt Ludwigsburg den bisherigen Finanzierungsumfang zur Verfügung, plus zwei Busfahrtenpaare in Richtung Leonberg. Die Stadt könne mehr bestellen, müsse dies dann aber auch selbst bezahlen. Entsprechende Verhandlungen könne man mit dem zuständigen Busunternehmen erst führen, wenn man wisse, wer künftig welche Linie fahre.

Busunternehmen müssen Angebot einreichen

Laut einem Sprecher des Landratsamtes müssen die Busunternehmen ihr Interesse, eine Linie zu betreiben, in diesem Frühjahr mit einem Angebot bekunden. Der Zuschlag soll dann im Sommer erteilt werden. Der Umfang der gefahrenen Linie, also der gesamten Leistung, müsse zwischen betroffener Kommune, Unternehmen und Landratsamt abgestimmt sein.