Philipp Storz hat den gegnerischen Keeper viermal überwunden. Foto: avanti

Die HABO JSG verliert das Derby in der A-Jugend-Bundesliga beim TV Bittenfeld mit 21:29 (11:13).

Bottwartal -

Die komplette Taktik-Palette, die einem Trainer so zur Verfügung steht, schien Jürgen Buck, der Coach der A-Jugend-Bundesliga-Handballer der Handballregion Bottwar (HABO) JSG am Samstagabend beim Tabellenzweiten TV Bittenfeld ausgepackt zu haben. Und doch half das nichts. Der Tabellenvorletzte musste sich am Ende klar, jedoch in der Höhe etwas zu hoch, mit 21:29 (11:13) geschlagen geben. „Die Bittenfelder sind gut. Um sie unter Druck zu setzen, musst du die Top-Chancen, die du hast, machen. Das haben wir heute nicht“, resümierte Buck und fügte zudem an: „Wir sind heute am Bittenfelder Keeper gescheitert.“

Vor allem Lars Eisele schien sich an Sebastian Rica-Kovac die Zähne auszubeißen. Gleich mehrfach vergab er von Rechtsaußen beste Chancen. Doch auch sein Gegenüber David Schneider brachte den Ball nicht am Bittenfelder Torhüter vorbei. „Von Außen war das heute definitiv zu wenig“, sagte Jürgen Buck. Vor allem in der Viertelstunde nach der Pause ließen die Gäste aus dem Bottwartal zu viele Möglichkeiten liegen. So wurde aus dem noch aussichtsreichen 11:13-Rückstand zur Pause innerhalb von zwölf Minuten ein klarer 15:22-Rückstand. Das war der Knackpunkt. „In dieser Phase hätten wir effizienter spielen müssen. wir haben da zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Jürgen Buck, der wusste: Nun muss etwas riskiert werden, will man dem Tabellenzweiten doch noch einmal gefährlich werden. Der Coach nahm deshalb eine Auszeit und stellte die Abwehr um. Von da an agierte die HABO offensiver. Anstatt wie zuvor mit einer 6:0-Deckung versuchte man die Hausherren nun mit einer 3:2:1 oder 5:1-Abwehr und am Ende gar per komplett offener Manndeckung zu Fehlern zu zwingen. Mit Erfolg.

Die Bittenfelder agierten kurzzeitig verunsichert und machten Leichtsinnsfehler, so dass die HABO-Jungs wieder auf fünf Tore herankamen. Anstatt nun aber weiter konsequent ihr Ding durchzuziehen, bissen sich die Gäste erneut mehrfach die Zähne an der kompakt stehenden Bittenfelder Abwehr aus. Hinzu kam, dass die Hausherren mit zunehmender Spieldauer wieder sicherer wurden und sich die individuelle Klasse der stark aufspielenden Rückraumspieler Luis Föge, Andreas Maier und Dominik Keim durchsetzte. Am Ende stand trotz aller Gegenwehr ein 21:29.

„Wir haben es zum Teil gut gemacht heute, aber unsere Chancenverwertung war einfach nicht gut genug. Da hat auch mein Taktik-Schach nichts geholfen“, meinte HABO-Trainer Jürgen Buck und fügte an: „Gefallen hat mir, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben. Die Einstellung war gut.“ Mit dieser gibt es vielleicht am kommenden Samstag (16 Uhr) beim Achten TuS Schutterwald was zu holen. HABO JSG:
Wien, Benke – Schneider (1), Eisele (1), Rill, Buck (11/6), Storz (4), Tingler, Ziegler (1), Rempfer (2), Lang, Stewen, Luithardt, Schädlich (1).