Bosch-Mann Henning von Boxberg will an die Nutzer von urbanen Gärten ran. Foto: dpa

Bosch Power Tools verbucht mit Elektrowerkzeugen für das Jahr 2016 einen Umsatzrekord. Damit soll aber noch lange nicht Schluss sein.

Stuttgart - Stuttgart ist mit seiner Kessellage und den zerklüfteten Privatgärten sicher kein Fall für klobige, große Benziner-Rasenmäher. Das hat Bosch Power Tools, der Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge in der Robert Bosch GmbH, offenbar erkannt, wie das Unternehmen am Donnerstag verkündete. „Im Geschäftsjahr haben wir 325 Millionen Euro umgesetzt“, sagt Henning von Boxberg, Vorsitzender von Bosch Power Tools. Das ist Rekord – und satte elf Prozent mehr Umsatz, als Bosch Power Tools noch 2015 erwirtschaftete. Damit wachse Bosch Power Tools etwa doppelt so schnell wie der Markt, so von Boxberg.

Das Wachstum führt er vor allem auf das Geschäft mit akkubetriebenen Werkzeugen zurück, die bei der Gartenarbeit zum Einsatz kommen. Dabei gibt es welche mit großen 18-Volt-Akkus und andere, die mit kleineren 12-Volt-Akkus laufen.

Besonders letztere dürften als Antwort auf die weltweite Entwicklung verstanden werden, dass immer mehr Menschen in Städten leben mit wenig Platz für Gärten. „Darum geben wir uns Mühe, besonders kleine und handliche Geräte zu produzieren, deren Lagerung nicht viel Platz beansprucht“, sagt von Boxberg. Zum Beispiel Rasenmäher, die keine Gartenhütte brauchen, sondern im Keller gelagert werden können und so leicht sind, dass es kein Problem ist, sie im Treppenhaus herumzutragen.

Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

Andere Themen bei Bosch Power Tools sind derzeit Automatisierung, Digitalisierung und die Vernetzung der Geräte. Auch hier taugt der Rasenmäher als Beispiel: Der Mähroboter Indego kümmert sich dank eines intelligenten Navigationssystems selbstständig Bahn für Bahn um den Rasen und eignet sich vor allem für überschaubare Flächen von bis zu 350 Quadratmetern. Und das, ohne viel Lärm zu erzeugen.

Damit ist das Ende der Fahnenstange aber offenbar noch nicht erreicht. Ohne konkreter zu werden verspricht Power-Tools-Chef Henk Becker: „Bald werden wir Produkte vorstellen, die den Trend zur Urbanisierung fortsetzen.“