Boris Pistorius ist seit Ende Januar Verteidigungsminister. Foto: AFP/Ronny Hartmann

Verteidigungsminister Pistorius war ab Tag eins seiner Amtszeit gefordert und brachte frischen Wind in die Truppe. Besonderen Respekt erarbeitet er sich als Soldatenversteher.

Wenn Boris Pistorius dieser Tage Soldaten besucht, müssen sie in Deckung gehen. Nicht etwa, weil es Granaten hagelt, sondern Komplimente. „Ich bin einmal mehr beeindruckt von der Leidenschaft der Truppe“, sagt der Verteidigungsminister, als er Mitte Mai einen Truppenübungsplatz im fränkischen Hammelburg besucht. Ein bisschen Wind, die Sonne scheint, der Minister strahlt. Er sei „dankbar“, sagt er, zeigt sich „begeistert“. Es sei eine „große Freude, da sein zu dürfen“. Über die Soldaten sagt er: „Wir haben es mit Männern und Frauen zu tun, die für ihren Auftrag brennen und exzellent ausgebildet sind. Wir arbeiten daran, dass die Ausstattung besser wird.“ Der anwesende Inspekteur des Heeres, General Alfons Mais, hört aus dem Munde des Ministers: „Auf das Heer ist Verlass.“ Auch beim Gastgeber bedankt sich Pistorius: Bei der Infanterieschule werde „seit Jahrzehnten großartige Arbeit geleistet“. Das sind nur einige der Freundlichkeiten, die der Sozialdemokrat in einem nicht mal fünfminütigen Statement verpackt. Ein Trommelfeuer an Komplimenten.