Stefan Strohmaier, Sibylle Kilgus und Vera Gärtner sind das Trio rivkele Foto: Hans-Jürgen Fritsche

Gitarre, Cello und Gesang von jiddischer Musik am Sonntag, 28.4. inmitten der Bilder von Elena Schmidt

Ein ganz besonders feines Konzert veranstaltete die Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde am Sonntag im Rahmen ihrer Ausstellung „Heimat.los – Heimat.finden“. Das Trio rivkele (Stefan Strohmaier an der Gitarre, Sibylle Kilgus als Sängerin, Vera Gärtner am Cello) erfreute und bewegte die Gäste musikalisch mit ihren besonderen sephardischen Liedern und diesem ganz speziellen musikalischen Zusammenspiel der Instrumente. Im Programm auch einige Tangos und sehr rhythmische Lieder wie Andaluza. Die jiddischen und portugiesischen Texte wurden jeweils vorher auf deutsch vorgetragen. Es ging um das Erleben und Hören von Heimat-Gefühlen. Die Kindheit wurde als Heimat angeboten oder die Erinnerung, in der man heimatliche Gefühle finden kann. Natürlich auch Heimat finden und Ankommen. Die Musik wurde flankiert von sehr unterschiedlichen und gut vorgetragenen Texten. Pastorin Anne Oberkampf, die Pastorin der Kirchengemeinde, griff auf ein breites Spektrum von Gedichten über Parabeln und biblischen Texten bis hin zu einem Ausschnitt aus einem modernen Migrationsbericht zurück. Sie stellte auch die persönliche Frage nach der eigenen Heimat an die Zuhörer und ließ einige Momente der Stille. Den Abschluss bildete die Aufforderung, den Blick darauf zu richten, dass Menschen anwesend sind, wenn ich an sie denke. In der Sehnsucht sind Menschen, Ländern und auch vergangene Zeiten anwesend.

Die Pause nutzten die Zuhörer, um die Bilder der Künstlerin Elena Schmidt, die auch persönlich anwesend war, zu betrachten. An vielen Ecken des Raumes wurde die spezielle Teebeutel-Methode der Künstlerin erklärt und gewannen die Bilder noch einmal sehr an Intensität und Tiefe. Die Künstlerin selbst war von den Texten und der Musik tief bewegt. „Ich musste mich erst einmal fassen, so berührte mich dieses Konzert. Es passte perfekt zu meinen Bildern und Installationen.“ Fasste Elena Schmidt ihre Gedanken und Gefühle zusammen.

Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 26. Mai zu sehen. Verschiedene Veranstaltungen werden dort stattfinden. Bernadino Di Croce liest am Dienstag, 7. Mai um 19.30 Uhr aus seinem Buch „Giuseppina“ über das Ergehen italienischer Migranten. Cristina Visier Würth von der Fachstelle für Kulturelle Kompetenz spricht am Mittwoch, 22. Mai über „Narrative, Mythen und Metaphern in der Öffentlichkeit (miss-)verstehen: Ein Faktencheck zur Migrationsdebatte.“

Die Kirchengemeinde lädt auch ein ins Bärenkino am Montag, 13. Mai um 20 Uhr zum Film „Nachbarn“ (9 Euro). Weitere Informationen www.emk-boeblingen-sindelfingen.de oder Tel. 07031 220570.

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