Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (links) zu Besuch im Libanon beim maronitischen Patriarchen Béchara Pierre Kardinal Raï. Foto: Jana Gäng

In Deutschland setzt sich die Kirche lautstark für Flüchtlinge ein. Im Libanon ist das anders. Die Kirche dort will die aus Syrien Geflüchteten schnell wieder loswerden. Das hat Gründe.

Das Verbot, die syrischen Flüchtlingskinder zu unterrichten, kommt von ganz oben, und es kommt über Facebook. „Das Ministerium akzeptiert keinen Versuch des privaten Bildungssektors, vertriebene Schüler zu integrieren“, liest George Haddad in dem Post des libanesischen Erziehungsministeriums im September 2022. Haddad, graue Haare, zackiger Schritt, ist Pfarrer. Seit 17 Jahren leitet er die private Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon – eine christliche Schule, die auch für muslimische Kinder offen ist. Es ist eine Schule, über die der Christ Haddad sagt, dass sie gerade für jene in Not da sei. Als der Facebook-Post online geht, besuchen sie Dutzende syrische Flüchtlingskinder.