Hunger war nach eigener Aussage das Tatmotiv der beiden Männer, die Ziege zu töten. (Symbolbild) Foto: AP

Zwei Männer brechen in einen Streichelzoo ein und schlachten eine Ziege – aus Hunger, wie sie erklärten. Ein Gericht hat die Täter nun zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Berlin - Zwei Männer schleichen nachts in einen Streichelzoo in Berlin. Sie töten eine Angora-Ziege und schneiden dem Tier ein Bein ab - aus Hunger, hatten sie zu Prozessbeginn erklärt. Etwa sechs Wochen nach der Tat sind die beiden geständigen 29-Jährigen am Mittwoch zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Zehn Monate Haft verhängte das Amtsgericht Tiergarten gegen einen vorbestraften Angeklagten. Der Mittäter soll für neun Monate ins Gefängnis. Die Männer hätten sich unter anderem des Diebstahls mit Waffen sowie der Tötung eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund schuldig gemacht, begründete die Richterin.

Die Männer waren am späten Abend des 18. Februar in das umzäunte Gelände des Tierparks Neukölln eingedrungen. Anwohner hörten Tierschreie und riefen die Polizei. Beim Verlassen des Geländes wurden die beiden gefasst. Sie erklärten, sie hätten die Ziege getötet, „weil wir hungrig waren“. Sie hätten als Bauhelfer in Berlin gearbeitet, seien aber kaum bezahlt worden. In ihrer Heimat Rumänien hätten sie auf dem Land gelebt und den Zoo für einen Bauernhof gehalten.

Kurz nach der Einreise straffällig geworden

Für die Angeklagten ohne festen Wohnsitz in Deutschland und ohne Einkommen könne keine günstige Sozialprognose gestellt werden, hieß es im Urteil. Beide seien bereits kurz nach ihrer Einreise straffällig geworden. Bewährungsstrafen kämen nicht in Betracht. Die Anwälte hatten auf Geldstrafen unter anderem wegen „Diebstahls geringwertiger Sachen“ plädiert.