Der Modekonzern H&M will sich aus Myanmar zurückziehen. Foto: dpa/Axel Heimken

Der Bekleidungskonzern H&M zieht Konsequenzen, was die Verletzung von Arbeitnehmerrechten bei südostasiatischen Zulieferern angeht, und will sich aus Myanmar zurückziehen.

Der schwedische Bekleidungskonzern H&M, zweitgrößter Modehändler der Welt, will die Lieferbeziehungen zu dem südostasiatischen Staat Myanmar beenden.

„Nach den jüngsten Entwicklungen haben wir nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, uns verantwortungsvoll aus Myanmar zurückzuziehen und unsere Aktivitäten schrittweise einzustellen“, bestätigte eine H&M-Sprecherin unserer Zeitung. Die Modemarke Hennes & Mauritz (H&M) ist in Deutschland sehr beliebt, das Unternehmen hat hierzulande mehr als 400 Filialen.

26 Zulieferer in Myanmar

Mit der Beendigung der Lieferbeziehungen zu Myanmar reagiert H&M auf die Verletzung von Arbeitnehmerrechten bei dortigen Zulieferern. Hintergrund ist ein Bericht der Menschenrechtsgruppe BHRRC (Business and Human Rights Resource Centre), in dem von zahlreichen Missbrauchsfällen in Myanmar in verschiedenen Fabriken die Rede war – dabei ging es unter anderem auch um Lohndiebstahl.

In Myanmar hat H&M keine eigenen Fabriken, aber 26 Zulieferer mit insgesamt 39 Fabriken, wie auf der firmeneigenen Internetseite zu lesen ist. Für das Land ist die Textilindustrie ein wichtiger Wirtschaftszweig. Auch andere Unternehmen – darunter der spanische Modekonzern Inditex, zu dem unter anderem die Marke Zara gehört, sowie der Textildiscounter Primark und der britische Konzern Marks & Spencer – haben bereits früher ihren Rückzug aus Myanmar angekündigt. H&M hat Zulieferer in Afrika, Europa, Nordamerika und Asien – die meisten Zulieferer sitzen in China, Bangladesh sowie in der Türkei.