Ungewöhnliche Wohngemeinschaft: Gertrud Bleifuß, Dorothee Nau, Beatrix Hassert, Runa Rittler, Fritzi Schöfer, Erla Spatz-Zöllner und Petra Matria Bernas (von links). Foto: Andreas Reiner

Sieben Frauen wollen gemeinsam alt werden. Deshalb leben sie nach mittelalterlichem Vorbild mitten im Nirgendwo. Ein Besuch auf dem Beginenhof bei Blaubeuren.

Runa Rittler musste schlucken. Jahrzehnte hatte sie in Stuttgart gelebt, nach ihrer Scheidung lange allein. Schon immer hatte sie weg aus der Stadt gewollt und vom Leben auf dem Land geträumt. Dann besuchte sie zum ersten Mal ihr neues Zuhause. Wennenden, ein Nest auf der Albhochfläche. Zwei Handvoll Häuser, kein Laden, Wiesen, Felder, Kühe. „Das war dann schon ein bisschen viel Land“, erinnert sich Rittler. Der Schockmoment ging vorüber. Mit der Zeit habe sie sich in „die Pampa“ verliebt, sagt die Frau, die den Kleidungsstil einer geschmackssicheren Hanseatin und einen Humor so trocken wie ein Blatt Schleifpapier hat. Inzwischen ist sie eine von sieben Bewohnerinnen eines modernen Beginenhofs.