Beim Bahnhof Feuerbach wird ein Zentrum für die Informationsverarbeitung errichtet. Foto:  

Der Konzern verfolgt mehrere Bauprojekte im Stadtbezirk Feuerbach. Das größte Vorhaben wird beim Bahnhof verwirklicht. In dem Neubau sollen zukünftig die Abteilung Informationsverarbeitung und eine neue Kantine untergebracht werden.

Feuerbach - Das rund 11 000 Quadratmeter große Bosch-Grundstück liegt zwischen Siemens-, Borsig- und Kruppstraße. Zur Zeit gleicht es einem Krater. Drei Baukräne sorgen dafür, dass die angelieferten Materialien und Baustoffe an jeder beliebigen Stelle und in jedem Winkel der Großbaustelle abgeladen werden können. An der Kruppstraße parken mehrere Lastwagen mit frischem Beton. Die Lastwagenfahrer sitzen im Führerhaus und warten darauf, dass sie ihre Fracht loswerden. Fast sieht es so aus, als wolle Bosch mit der Großbaustelle dem gegenüber liegenden Bahnhof Feuerbach den Rang ablaufen. Denn auch auf der anderen Seite der Straße wird im Zuge der Stuttgart-21-Maßnahmen auf dem Bahnhofsgelände kräftig gebuddelt und gebaut.

Bosch zentralisiert den Bereich Informationsverarbeitung

Das neue Boschzentrum werden die Beschäftigten des Bereichs Informations- und Datenverarbeitung nutzen. Noch ist diese Software-Abteilung hauptsächlich in Mieträumen am Standort in Vaihingen und anderen Orten untergebracht. Diesen IT-Bereich will Bosch nun in dem derzeit entstehenden Objekt weltweit zusammenlegen und bündeln: „Es ist darüber hinaus vorgesehen, eine Kantine in dem Neubauprojekt zu realisieren“, sagt die Bosch-Sprecherin Claudia Arnold. Insgesamt hat das Unternehmen 14 000 Beschäftigte am Standort Feuerbach, einige Bereiche des Konzerns sind noch in Mietobjekten untergebracht.

Mit der architektonischen Planung des Neubaus hat Bosch das Büro Hascher und Jehle beauftragt. Die Architekten hatten sich bereits 2004 bei einem Wettbewerb für die Bebauung des Geländes durchgesetzt. Damals überzeugte der Entwurf – auch wegen des optischen Bezugs zum benachbarten Bosch-Zentrum an der Borsigstraße 14. Doch den damals viel gelobten Hochhaus-Entwurf hat Bosch später nicht mehr weiterverfolgt. Für dessen Realisierung hätte der Bebauungsplan an dieser Stelle verändert werden müssen. Das jetzige Projekt „bewegt sich im Rahmen des geltenden Planungsrechtes, das für das Arbeitsstättengebiet Feuerbach-Ost gilt“, sagt Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Laut Maurer liege die Bauhöhe in diesem Bereich bei 22,50 Meter. Die Bosch-Bauabteilung bestätigt, dass gänzlich neue Pläne für das Informationsverarbeitungszentrum entwickelt wurden. Rund 40 000 Quadratmeter neue Büroflächen sollen entstehen.

An der Wernerstraße entsteht ein Gästehaus

Aber auch andernorts ist Bosch aktiv. So lässt der Automobilzulieferer nahe dem Hauptwerk an der Wernerstraße ein Gästehaus auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände bauen. 78 Appartements werden an der Ecke Werner/Bregenzer Straße für Beschäftigte, die nur vorübergehend in Feuerbach zu tun haben, erstellt. Anfang 2016 solle das Gebäude bezugsfertig sein, sagt eine Mitarbeiterin des Investors, die Vermögensverwaltung Vintage GmbH in Stuttgart. Im Vorfeld des Bauvorhabens hatte die Stadt für das sogenannte Boardinghaus einen Teil der dortigen Straßen- und Gehwegfläche an den Investor abgetreten.

Bereits im Jahr 2013 hat Bosch ein weiteres Grundstück an der Bregenzer Straße vom CJD (Christliches Jugenddorf) gekauft. Gerade werden dort Altbauten abgerissen. „Wie der Bereich genutzt werden soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Wir sind noch in der Konzeptphase“, sagt Bosch-Sprecherin Arnold. Eine Bauvoranfrage liegt allerdings bereits vor.