Wem gehört der Ball? Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Ludwigsburgs Basketballer haben in einem brisanten Spiel der Champions League gegen Istanbul gewonnen, obwohl deren Fans auf den Rängen dominierten.

Die MHP Riesen Ludwigsburg standen am Dienstagabend vor der größten Herausforderung seit langer Zeit – und das gleich in doppelter Hinsicht. Gegen Galatasaray Istanbul galt es eine sportliche und organisatorische Hürde zu nehmen, nachdem im Vorfeld der Partie in der Basketball Champions League mögliche Ausschreitungen der Gäste-Anhänger im Fokus standen. Die bestimmten zwar das Geschehen auf den Rängen – aber nicht auf dem Feld.

Denn da kam der Bundesligist zu einem über die gesamte Partie kaum gefährdeten 100:80 (52:42) und damit dem Ziel Viertelfinale in diesem europäischen Wettbewerb ein kleines Stück näher. Und auch auf den Rängen blieb bei den 3700 Zuschauern bis zum Ende der Partie alles im Rahmen, lediglich die lautstarke Unterstützung der türkischen Anhänger nutzte „Gala“ nichts. Im Gegenteil? „Es hat uns geholfen – als Motivation“, sagte Riesen-Coach Josh King. Und sein Kollege Yakub Sekizkok weiß: „Wir sind jetzt in einer schwierigen Situation. Wir müssen alle drei verbleibenden Spiele gewinnen und noch auf Schützenhilfe hoffen.“

Die Riesen kamen über ihre Physis, sie verteidigten vor allem zu Beginn sehr stark und trafen besser aus der Distanz (mit 43 gegenüber 26 Prozent, „das war der größte Unterschied“, so Sekizkok). Bester Werfer war wieder einmal „Mister Champions League“ Jayvon Graves, der auch im sechsten Heimspiel des Wettbewerbs mehr als zwanzig Punkte warf (23): „Ich wollte aggressiv spielen, aber die anderen haben mir auch geholfen.“ Von denen trafen gleich vier weitere Ludwigsburger Akteure zweistellig.

Weiter geht es für die Riesen am Samstag mit dem ebenfalls stets brisanten Derby bei den abstiegsbedrohten Merlins in Crailsheim. Die Champions League dagegen macht genau einen Monat Pause, dann wartet für die Riesen das Heimspiel gegen Dijon – und da steht dann nur die sportliche Hürde auf dem Programm.