Riesen-Trainer Josh King will mehr. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Für die Basketballer der Riesen Ludwigsburg beginnen nach der Bundesliga-Pause die entscheidenden Wochen in der Liga und Champions League.

Am Wochenende steigt in München das Top Four um den deutschen Basketball-Pokal. Die MHP Riesen Ludwigsburg sind nicht dabei, nachdem sie gleich in der ersten Runde gegen die Telekom Baskets Bonn ausgeschieden sind (79:80). Am Mittwoch gab es in der Liga gegen die Würzburger ein ähnlich knappes Resultat (91:94). Oft entscheiden also Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage. Doch da suchen die Ludwigsburger noch immer nach der optimalen Balance. Trainer Josh King haderte zuletzt: „Wir haben 17 Offensivrebounds abgegeben, das sind zu viele. Ich dachte, dass wir dahingehend schon weiter wären.“

Dennoch hat die Mannschaft erst einmal eine Woche frei. Nicht zur Belohnung, sondern zur Regeneration. „Wir brauchen die Pause, weil wir sehr viele Spiele auch unter der Woche hatten“, sagt der Coach, nicht ohne den Spielern ein paar Hausaufgaben mitzugeben. Verbunden mit der Hoffnung, „noch einmal stark ins letzte Drittel der Saison zurückzukommen“. Denn die geht am 2. März in Vechta in die entscheidende Phase. Im Idealfall schaffen die Riesen den Sprung unter die besten sechs, die direkt für die Play-offs qualifiziert sind. „Das wird schwer. Wir haben gegen Würzburg leichtfertig den Sieg verspielt, sonst wären wir Vierter, das wäre mir natürlich lieber gewesen“, sagt der Vorsitzende Alexander Reil nach bisher etlichen Aufs und Abs. Jetzt ist man Achter und muss sich zumindest die Pre-Play-offs (Platz sieben bis zehn) sichern, die erstmals ausgespielt werden. Reil: „Aber insgesamt sind wir im Soll.“

Im Idealfall gelingt Sprung auf Platz sechs

Auch weil die Mannschaft noch ein zweites Eisen im Feuer hat: die Champions League. In der stehen die Riesen unter den Top 16 in der zweiten Gruppenphase, und die Ausgangslage ist nicht schlecht. Sollten die Ludwigsburger am 6. März gegen DJA Dijon gewinnen, wären sie mit anderthalb Beinen im Viertelfinale. Reil sagt: „Der Wettbewerb ist für einige Sponsoren nicht unwichtig und gut für das Gesamtrenommee des Vereins.“ Am Mittwoch war die Halle mit 4000 Zuschauern zum zehnten Mal in dieser Saison ausverkauft, das war nicht unbedingt zu erwarten. „Ich denke, die Arbeit der letzten Jahre zahlt sich hier aus“, so Reil: „ Und dann sagen doch manche Leute: Das gönn ich mir!“ Wie Reil am Wochenende das Top Four. Sodass zumindest ein Ludwigsburger in München dabei ist.

Der Weltmeister in Ludwigsburg

Länderspiel
Trotz der Bundesliga-Pause wird in Ludwigsburg Basketball gespielt. Am 22. Februar (19.30 Uhr) trifft die deutsche Mannschaft als Weltmeister in der EM-Qualifikation in der bereits ausverkauften MHP-Arena auf Montenegro. Drei Tage später steht in Bulgarien dann die zweite Partie auf dem Programm. Bundestrainer Gordon Herbert hat in seinem vorläufigen 17-köpfigen Kader aus verschiedenen Gründen allerdings nur zwei Weltmeister stehen: Justus Hollatz und Gerd Krämer

Lokalkolorit
Für Lokalkolorit im Nationalteam sorgt Jacob Patrick von den MHP Riesen. Zudem stehen in Oscar da Silva vom FC Barcelona; Nick Weiler-Babb (Bayern München) sowie Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg) drei weitere Spieler im Aufgebot, die schon in Ludwigsburg gespielt haben.