Erneuter Bakteriennachweis im Naturfreibad Foto: Archiv/Thomas Bischof

Das Schwimmbecken im Herrenberger Naturfreibad ist ab sofort erneut geschlossen. Eine Wasserprobe hatte Escherichia Coli-Bakterien nachgewiesen. Der Grund für die Verunreinigung scheint indes klar.

Das Schwimmbecken im Herrenberger Naturfreibad ist ab sofort erneut geschlossen, nachdem eine Wasserprobe im Labor zum wiederholten Mal Escherichia Coli-Bakterien nachgewiesen hat. Das schreibt die Stadtverwaltung Herrenberg in einer Pressemitteilung am Freitagmittag. „Wir bedauern sehr die erneute Unterbrechung des Badesommers für unsere Gäste und entschuldigen uns für die Umstände“, sagt Stadtwerkeleiter Karsten Kühn. Liegewiese und Kleinkindbereich bleiben trotz der Beckenschließung weiter zugänglich, der Eintritt ist für alle frei.

Teichhühner stehen stark im Verdacht

Die Ursache für die Grenzwertüberschreitungen liegt sehr wahrscheinlich bei Teichhühnern, die sich seit Saisonbeginn auf dem Gelände befinden. Bis die Ursache behoben ist, bleibt das Becken gesperrt. Die Wasserprobe vom 9. August hat ergeben, dass die Belastung mit dem Bakterium Escherichia coli an mehreren Stellen den zulässigen Grenzwert von 100 überschritten hat. An vier Stellen wurden 17, 110, 520 sowie 370 Koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter gemessen. Entsprechend hat das Gesundheitsamt eine sofortige Evakuierung des Schwimmbeckens veranlasst. Erneute Wasserproben sind an diesem Freitag entnommen worden.

Das Vertreiben der Vögel hat bislang nicht geklappt

Colibakterien kommen in der Darmflora von Menschen und Tieren vor. Da seit Saisonbeginn Ende Mai Teichhühner mit Nachwuchs im Bad leben, liegt die Vermutung nahe, dass der Eintrag durch sie hervorgerufen wird. Alle Vergrämungsmaßnahmen sind bislang jedoch erfolglos geblieben. So sind zum Beispiel Raubvogelattrappen platziert, Lärm erzeugt oder die Begrünung zurückgeschnitten worden. „Wir sind uns mittlerweile sicher, dass die Überschreitungen der Grenzwerte mit den Teichhühnern zusammenhängen und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, sagt Kühn.

Zu Beginn der kommenden Woche findet ein Vor-Ort-Termin mit Landratsamt und Regierungspräsidium im Bad statt. „Angesichts der wiederholten Schließungen aufgrund von Colibakterien werden wir hierbei auf eine schnelle Lösung bestehen, um einen sicheren Badebesuch langfristig gewährleisten zu können“, so Kühn. Erst danach soll über die weitere Vorgehensweise entschieden und informiert werden.

Die Badegäste werden auch über die Webseite https://stadtwerke.herrenberg.de sowie über die Social-Media-Kanäle der Stadtwerke Herrenberg informiert.