Auch bei Go-Ahead könnte es zu Einschränkungen kommen (Archivbild). Foto: dpa/Fabian Sommer

Wegen Warnstreiks müssen sich Bahnreisende wieder auf erhebliche Einschränkungen und Zugausfälle einstellen. Und obwohl SWEG und Go-Ahead nicht direkt bestreikt werden, könnte auch hier nicht alles glatt laufen. Warum?

Im Südwesten müssen sich Pendler und Reisende erneut auf weitreichende Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Für diesen Freitag hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) seine Mitglieder zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen. Für den Regional- und Fernverkehr in Baden-Württemberg rechnet EVG-Landeschef Kurt Amberger mit ähnlichen Folgen wie beim ersten Warnstreik Ende März. „Nur ohne die Beteiligung von Verdi“, sagte er am Mittwoch.

Die Beschäftigten sollen am Freitag von 3 bis 11 Uhr bundesweit ihre Arbeit niederlegen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn und anderer Eisenbahnunternehmen, die aktuell mit der Gewerkschaft über einen neuen Tarifvertrag verhandeln. Dazu gehört auch der von der Deutschen Bahn betriebene S-Bahn-Verkehr unter anderem in Stuttgart.

DB-Regionalverkehr fällt vormittags weitestgehend aus

Der Ausstand könnte im Südwesten auch Auswirkungen auf den Betrieb von Bahnunternehmen wie SWEG oder Go-Ahead haben. Sie werden nicht direkt bestreikt – dafür aber unter anderem Stellwerke. Und wenn ein Signal nicht auf Grün springe, könne der Betrieb generell nicht stattfinden, sagte EVG-Landeschef Amberger.

Die Deutsche Bahn konnte die Folgen des Warnstreiks im Südwesten am Mittwochmittag zunächst nicht abschätzen. Ein Sprecher kündigte aber an, dass zeitnah Informationen veröffentlicht werden sollen. Auf der DB-Webseite hieß es, dass der Fernverkehr bundesweit von 3 Uhr bis 13 Uhr eingestellt werde. Danach solle er schrittweise wieder hochgefahren werden. „Der DB-Regionalverkehr fällt vormittags weitestgehend aus“, hieß es in dem Online-Hinweis für die Fahrgäste.

Die Gewerkschaft fordert in den aktuell laufenden Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen. Derzeit verhandelt die EVG in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahnunternehmen. In der kommenden Woche sollen die Gespräche auch bei der Deutschen Bahn fortgesetzt werden. Diese stehen besonders im Fokus.