Winfried Kretschmann verweist auf begrenzte Mittel. Foto: dpa/Marijan Murat

Mit dem Bekenntnis zum neunjährigen Gymnasium verschieben sich die Gewichte in der grün-schwarzen Koalition. Doch Kindergärten und Grundschulen sollen dem Ministerpräsidenten zufolge Vorrang haben.

Thekla Walker, der Umweltministerin von Baden-Württemberg, ist es ins Gesicht geschrieben, schon als sie den Saal der Landespressekonferenz in Stuttgart betrifft. Eigentlich sollte sie heute groß den Biotopverbund des Landes für besseren Natur- und Artenschutz vorstellten. Aber sie weiß, dass ihr an diesem Tag nur eine Statistenrolle bleibt. Tags zuvor hat das Bürgerforum sich für die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium ausgesprochen. Und noch vor der Kabinettssitzung haben die Koalitionsspitzen darüber beraten und sich „offen“ für ein neues G9 erklärt. „Einen Prozess zur Erarbeitung eines solchen neuen G8/G9-Modells“ hat Grün-Schwarz angekündigt und dabei klargemacht, dass eine Reform der Grundschulen und der frühkindlichen Bildung dem Umbau der Gymnasien auf jeden Fall vorgeschaltet sein wird.