Wenn das Schuljahr in Baden-Württemberg beginnt, fehlen wohl Tausende Lehrer. Foto: dpa

Zum Schuljahresbeginn fehlen noch immer Tausende Lehrer. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft sieht die Landesregierung in der Pflicht, etwas gegen den Lehrermangel in Baden-Württemberg zu tun.

Stuttgart - Die Landesregierung muss nach Ansicht der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) deutlich mehr gegen den Lehrermangel und Unterrichtsausfall im Südwesten tun.

Die Landesvorsitzende Doro Moritz erinnerte am Mittwoch in Stuttgart daran, dass allein an den rund 2400 Grundschulen etwa 500 Stellen unbesetzt geblieben seien. Insgesamt sind nach den Zahlen der GEW (Stand: Juli) rund 1500 Stellen an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen noch frei gewesen, weil keine Lehrer für die Stellen gewonnen werden konnten. „Das ist ein beträchtlicher Mangel“, sagte Moritz.

GEW-Chefin sieht keine Verbesserung zum Vorjahr

An diesem Montag beginnt für rund 1,5 Millionen Kinder das neue Schuljahr. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will an diesem Donnerstag ihre Zahlen dazu bekannt geben, wie viele der etwa 5500 zu besetzenden Stellen in den Schulen wirklich vakant bleiben. Eisenmann beklagte zuletzt ein gewisses „geografisches Beharrungsvermögen“ von Junglehrern. Insbesondere seien Stellen für ländliche Grundschulen schwer zu besetzen. Eisenmann versucht etwa, den Mangel dadurch zu entschärfen, dass ausgebildete Gymnasiallehrer befristet und nach einer Zusatzqualifikation an Grundschulen aushelfen.

Nach Einschätzung von Moritz führt der Lehrermangel etwa an den Grundschulen dazu, dass Klassen mit mehr als 28 Schülern gebildet werden. Insgesamt sieht die GEW-Chefin in keinem Schulbereich eine Verbesserung im Vergleich zur Situation vor einem Jahr, obwohl die grün-schwarze Landesregierung zahlreiche Gegenmaßnahmen angekündigt hatte.