In der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Freiburg kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Krawallen (Archivbild). Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Nach Einschätzung von Bärbel Schäfer kommen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vor allem aus Österreich und der Schweiz in den Südwesten. Was die Freiburger Regierungspräsidentin fordert.

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kommen nach Einschätzung der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vor allem aus Österreich und der Schweiz nach Baden-Württemberg. „Wir müssen uns besser darauf einstellen. Wir müssen uns früher um sie kümmern“, erklärte Schäfer am späten Mittwochabend in Freiburg.

Demnach kommen pro Tag mitunter 10 bis 20 junge Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten an. Es seien hauptsächlich männliche Jugendliche. „Sie kommen hier an mit nichts.“

Jugendämter übernehmen Betreuung minderjähriger Flüchtlinge

Im vergangenen Jahr wurden 3180 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Baden-Württemberg gemeldet – mehr als zweieinhalb Mal so viele wie 2021, wie das Sozialministerium berichtet hatte. Anders als bei Erwachsenen oder Geflohenen mit Begleitung werden sie noch nicht zentral untergebracht, sondern von den Jugendämtern betreut. Herkunftsländer sind den Angaben nach insbesondere Afghanistan, Irak und Syrien.

Die Lage in der Freiburger Landeserstaufnahme (LEA) sei ruhig, sagte Schäfer. Es gebe keine Massenschlägereien mehr. Ihre Behörde hatte mit einem Mehrpunkteplan auf Gewaltausbrüche im Januar reagiert. So gibt es verschärfte Zugangskontrollen, zusätzliches Sicherheitspersonal und mehr Angebote für Flüchtlinge. Ferner wurden Bewohner in andere Unterkünfte verlegt.

Bei den Tumulten waren laut Polizei Bewohner mit Stangen, Messern und anderen Gegenständen aufeinander losgegangen. Es gab Verletzte, ein 28-Jähriger wurde danach von einem Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.