Natron kann vielfältig eingesetzt werden. Vor allem im Haushalt und beim Backen ist es sehr beliebt. Jedoch benötigt es zusätzliche Säure. Foto: Shutterstock/ New Africa

Natron gilt als absoluter Haushalts-Allrounder. Ob beim Putzen, Backen oder für die Gesundheit, Natron ist vielfältig einsetzbar. Doch was genau ist Natron, für was ist es gut und ist es wirklich ein Backpulver Ersatz?

Stuttgart - Das weiße Pulver ist überall bekannt, man kann es in verschiedensten Bereichen einsetzen und es wird meist mit Backpulver verglichen. Natron wird gerne beim Backen, aber auch Putzen und in der Hausapotheke eingesetzt. Doch wofür ist es gut und sind Natron und Backpulver eigentlich das gleiche?

Was genau ist Natron?

Natron heißt eigentlich Natriumhydrogencarbonat und ist ein natürlich vorkommendes Salz. Es wird mittlerweile aber meist chemisch hergestellt. Im Haushalt wird es seit vielen Jahrzehnten auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt, beispielsweise als Hausmittel zum Putzen oder auch zum Backen. Wird Natron erhitzt, zerfällt es zu Soda und Kohlendioxid. Das entstandene Gas sorgt dann beispielsweise dafür, dass der Teig beim Backen schön aufgeht.

Ist Natron und Backpulver das gleiche?

Nein. Natron ist ein Bestandteil der ebenfalls in Backpulver enthalten ist. Jedoch kann es beim Backen nicht als vollumfänglicher Ersatz verwendet werden, da sich die beiden Substanzen unterscheiden. Denn Natron entwickelt seine Wirkung erst in Kombination mit Säure, diese muss also beim Backen zusätzlich hinzugefügt werden. Backpulver hingegen enthält bereits Säuerungsmittel und benötigt lediglich Flüssigkeit, um seine Treibkraft zu entfalten.

Wie viel Natron statt einem Päckchen Backpulver?

Möchte man nun trotzdem das Backpulver durch Speisenatron ersetzen, stellt sich die Frage nach der Menge. Jedes Rezept lässt sich ganz leicht umrechnen. So benötigt man für 500 Gramm Mehl rund fünf Gramm Natron. Doch wie bereits zuvor erwähnt, benötigt das Natron zusätzliche Säure, um seine Triebkraft zu entfalten. Zu den fünf Gramm Natron braucht man also zusätzlich sechs Löffel Zitronensaft oder Essig im Teig.

Ist Speisestärke und Natron das gleiche?

Nein. Speisestärke und Natron sind nicht das gleiche und eignen sich auch nicht als gegenseitiger Ersatz. Mit Speisestärke möchte man binden, beispielsweise Soßen. Natron und Backpulver dienen als Triebmittel beim Backen und machen einen Teig luftig und locker.

Natron ist universell einsetzbar

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Natron im Haushalt einzusetzen. Wie zuvor erwähnt, eignet sich Speisenatron hervorragend zum Backen. Jedoch wird das Salz auch häufig im Haushalt zum Putzen verwendet. Wer Flecken aus Polstern entfernen möchte, oder vergraute weiße Socken wieder richtig weiß bekommen möchte, greift zu Natron. Das Salz gemeinsam mit Wasser oder Sprudel einarbeiten und einwirken lassen. Im Anschluss von Hand oder in der Waschmaschine auswaschen. Auch zum Abfluss reinigen eignet sich das Salz hervorragend. In Kombination mit Essig, bekommt man jede Verkalkung und jeden unangenehmen Geruch weg. Beim Putzen hat sich auch das Backpulver als Natron Ersatz bewährt. 

Hat Natron eine heilende Wirkung?

Neben allerlei Unterstützung im Haushalt und in der Küche bietet Natron jedoch noch weitere Vorteile. Denn ihm wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Hier gilt zu beachten, dass eine Selbstbehandlung mit Natron auf jeden Fall vorher mit einem Arzt abgesprochen werden sollte. Dies gilt besonders für Menschen mit Vorerkrankungen. Doch tatsächlich soll Natron eine entzündungshemmende Wirkung haben und bei Erkältungen helfen. Außerdem heißt es, man könne es wirksam bei Symptomen wie Blähungen oder Sodbrennen einsetzen. Denn Natron hilft bei Übersäuerung. Schon ein Teelöffel Natron aufgelöst in einem Glas Wasser kann hier einen Unterschied machen. Jedoch gilt dringend zu beachten, dass nur auf reines und zusatzfreies Natronsalz zurückgegriffen wird und dieses Vorhaben auf jeden Fall mit einem Arzt abgesprochen wird.