Bei der Ehrung (von links): OB Ursula Keck, Susanne Brutschek, Hans-Peter Faißt, Jacqueline Avagliano und Franz Scheuermann Foto: W. Kuhnle

Bei der Ehrungsveranstaltung des Stadtausschusses für Sport und Kultur und des Stadtverbands für Sport würdigt die Oberbürgermeisterin Ursula Keck das Engagement von Bürgern.

Seit 38 Jahren ist Susanne Brutschek aktives Mitglied der Freien Narrenzunft. Mit ihrem Engagement übernimmt sie einen wichtigen Part der Brauchtumspflege in der Stadt. „Sie grenzen sich bewusst von einer hippen Fasnet ab und legen Wert auf das Brauchtum“, lobt Oberbürgermeisterin Ursula Keck, die die traditionellen Maskengruppen wie Kornweible und Krähen-Hexen schätzt.

Am Freitagabend wurden Kornwestheimer gewürdigt, die sich weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Gesellschaft, die Vereinslandschaft und damit für die Stadt engagieren. Rund 29 Millionen Menschen setzen sich laut dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat deutschlandweit in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl ein. Vier von ihnen bekamen am Freitag die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreicht.

Ehrenamt ist nicht selbstverständlich

„Ohne sie, die Ehrenamtlichen, wären zahlreiche Aufgaben in der Kommune nicht zu bewältigen. Sie machen Kornwestheim lebenswerter und sind der Inbegriff von Menschlichkeit und Miteinander“, betonte Keck. Dabei sei nichts selbstverständlich, schon gar nicht das Ehrenamt. Auch wenn die Ehrenamtlichen lieber handeln, statt über ihre wohltätigen Einsätze zu sprechen, sei es wichtig ihr Engagement nach außen zu tragen. Denn Ehrenamt sei Arbeit und die bedeute nicht immer nur Spaß, sondern auch, verlässlich für eine Sache einzustehen. „Ehrenamt heißt Verantwortung übernehmen“, sagte Keck.

Ehrenamtliche Tätigkeit koste Energie und Zeit, schenke Menschen aber auch Freude und inneren Antrieb, führte die Rathauschefin weiter aus. Genau deshalb müsse das Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Menschen im Ehrenamt seien schließlich Vorbilder, und es stecke in jedem selbst, Gutes zu tun. Egal ob im Kultur- oder Sportverein, in der Kirche oder anderen Institutionen.

Landesehrennadel und Gedenkmünzen verliehen

Eine weitere Landesehrennadel verlieh die Oberbürgermeisterin Hans-Peter Faißt. Zudem überreichte sie ihm die Gedenkmünze der Stadt für besondere Verdienste um die Kultur. „Dank ihnen hat Schach in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt“, sagte Keck. Seit 1972 ist Faißt im Verein Schachfreunde 59 e.V. und zeigt einen unermüdlichen Einsatz für seine Leidenschaft, dem Schachspiel. Er übernahm viele Ämter, war Jugendspieler, Jugendleiter, Spielleiter und Kassier. Noch immer ist der 64-Jährige in der Nachwuchsarbeit unterwegs.

Tagtäglich ehrenamtlich aktiv sind auch Franz Scheuermann und Jacqueline Avagliano. 2004 gründeten die beiden den Tafelladen, doch schon seit Jahrzehnten sind beide im Eine-Welt-Laden und der katholischen Kirche aktiv. „Sie haben das tiefe Bedürfnis Gutes zu tun, und ohne sie wäre unsere soziale Schieflage viel beängstigender, als wir sie derzeit verspüren“, sagte Keck. Avagliano wie Scheuermann würden Nächstenliebe im Herzen tragen, trösten, helfen und vor Lebensfreude sprühen. „Sie schenken Fürsorge an jeden, der sie braucht. Sie sind das perfekte Tandem,“ so Keck bei der Übergabe der Landesehrennadel und der Gedenkmünze für besonderes soziales Wirken. Auch Oliver Hicking, Vorsitzender des Stadtausschusses für Sport und Kultur und Marcus Gessl, Vorsitzender des Stadtverbands für Sport, würdigten das Wirken der Ehrenamtlichen.

Umrahmt wurden die Ehrungen von musikalischen Einlagen der Schüler der Musikschule. Abschließend bezeichnete Ursula Keck das Event als persönliches Highlight. „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist.“