Das Schloss Lichtenstein wirkt wie aus einem Märchen entsprungen. Foto: Shutterstock/Boris Stroujko

Tiefblaue Seen, märchenhafte Burgen und Schlösser, rauschende Wasserfälle und mehr: Hier kommen zehn Tipps für schöne Orte in Baden-Württemberg, die mindestens einen Ausflug wert sind.

Ferien, Urlaub oder Wochenende, Freizeit, die mit der Familie oder allein genutzt werden will. Manchmal fehlt die zündende Idee oder das passende Ziel. Die folgenden Anregungen helfen vielleicht bei der Planung des nächsten Ausfluges. Weit dafür fahren muss niemand. In Baden-Württemberg gibt es viel Schönes zu entdecken.

Wer zudem in Sachen Nachhaltigkeit und entspannter Anreise die Nase ganz weit vorne haben möchte, für den gibt es für die meisten Sehenswürdigkeiten die Anfahrtsbeschreibung für den ÖPNV gleich mit dazu.

Das Schloss Lichtenstein

Nicht nur die bekannte Burg Hohenzollern ist einen Ausflug im Südwesten wert. Das als „Märchenschloss Württembergs“ bekannte Schloss Lichtenstein, thront über dem Echaztal der Schwäbischen Alb. Ein wunderschönes Ausflugsziel für Wanderer und zugleich ein magischer Ort, um in die Geschichte einzutauchen.

Das Schloss wird heute von den Urgroßenkeln des Erbauers, Wilhelm Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach, betrieben. Laut eigener Erzählung der Herzogsfamilie wurde der Bau des Schlosses (1840 - 1842) von Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ inspiriert.

Die Schlossanlage steht auf den Grundmauern einer alten Ritterburg und lässt die im 19. Jahrhundert gängige, romantisierte Vorstellung mittelalterlicher Ritterburgen weiterleben. Heute ist Schloss Lichtenstein für Führungen geöffnet und kann für Veranstaltungen sowie private Feierlichkeiten gemietet werden.

Anreise: Ankunft über die Haltestelle „Honau“ (Buslinie 260, 5301, 7606, 7635, 400), ab dann rund zwei Kilometer bis zum Schloss wandern.

Schloss Heidelberg

Eine der schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Baden-Württemberg und Deutschland ist das Heidelberger Schloss. Am besten erklimmt man den Berg zu Fuß über den Burgweg. In nur zehn Minuten gelangt man zum Eingang. Alternativ tuckert man mit der Bergbahn vom Kornmarkt nach oben.

Der Schlosshof ist frei zugänglich, nur für die Innenräume ist Eintritt zu bezahlen. Im Sommer besonders zu empfehlen: Eine Führung durch die düsteren Gewölbegänge auch Kasematten genannt.

Das Schloss wurde auf dem Berg Königsstuhl erbaut. Der Residenzbau thront über Heidelberg mit einer grandiosen Aussicht auf die Altstadt und den Neckar.

Tipp für das schönste Foto und den besten Ausblick aufs Heidelberger Schloss:

Von der Aussichtsplattform am Schlangenweg hat man eine der besten Aussichten auf die Altstadt und das Heidelberger Schloss. Auch sehenswert ist das Deutsche Apotheken-Museum. Der Eintritt ist im Schlossticket enthalten.

Infos zum Besuch:

Eintritt: Erwachsene zahlen neun Euro, Ermäßigte 4,50 Euro. Das Schlossticket beinhaltet die Hin-/Rückfahrt mit der Bergbahn, Schlosshofeintritt, Besichtigung des Großen Fasses sowie den Eintritt in das Deutsche Apotheken-Museum.

Ticket für die Bergbahn: 4,50 Euro Ein Audioguide ist in mehreren Sprachen für fünf Euro erhältlich.

Triberger Wasserfälle

Mit 163 Metern Fallhöhe und sieben Fallstufen gehören die Triberger Wasserfälle zu den höchsten ihrer Art in ganz Deutschland. Imposant und mystisch zugleich lockt dieses Naturereignis Besucher in den Schwarzwald. Drei Wanderwege führen zu den Fällen und informieren auf Tafeln über Tiere, Pflanzen sowie die Geschichte der Wasserfälle.

Ein vor kurzem erbauter Steg mit Plattform lässt weit auf die Kaskaden blicken. Besonders beeindruckend ist der Besuch nach Einbruch der Dunkelheit: Bis 22 Uhr werden die Wasserfälle beleuchtet – ganz großes Kino.

Anreise:

  • Ankunft über den Triberger Bahnhof mit anschließender halbstündiger Wanderung zu den Wasserfällen.
  • Mit dem Panoramabus 7261/7268 (Panorama- und Freizeitbus: Triberg-Furtwangen-Thurner-Neustadt) bis Haltestelle „Triberg Marktplatz“, von hier aus zirka zehn Minuten zu den Wasserfällen wandern, täglich alle zwei Stunden.
  • Mit dem Bus 7274 (Elzach - Prechtal – Triberg), bis Haltestelle „Triberg Marktplatz“, von hier aus zirka zehn Minuten zu den Wasserfällen wandern.

Badeparadies Schwarzwald – Der Schluchsee

Der Schluchsee im Schwarzwald gilt seit Jahren als einer der saubersten Badeseen Deutschlands. Noch dazu ist er eine echte Schönheit: Wenn die Natur der Wälder ringsum bei Sonnenauf- und -untergang in bunte Farben getaucht wird, sich Bäume, Berge und Wolken in der noch ruhigen Wasseroberfläche spiegeln, ist das einfach nur atemberaubend.

Außerdem ist der Schluchsee ein Paradies für Wassersportler: Kanufahren, Stand-Up-Paddling oder Schwimmen – all das ist möglich. Herrscht kein Badewetter, macht ein Wander-Ausflug oder eine Fahrradtour Spaß.

Anreise: Mit der S1 zu den Haltestellen „Seebrugg“, „Schluchsee“ oder „Aha“.

Der Blautopf in Blaubeuren

Der Blautopf im kleinen Örtchen Blaubeuren bei Ulm lockt ganzjährig zahlreiche Besucher an. Je nach Lichteinfall leuchtet die berühmte Quelle in verschiedenen Blautönen – Magie pur.

Zahlreiche Mythen ranken sich daher um den mystischen Ort. Früher dachte man, ein Tintenfässchen pro Tag sei für die Blaufärbung des Wassers verantwortlich. Auch hielt man die Quelle lange Zeit für bodenlos. Wer dem Geheimnis auf die Spur kommen möchte, folgt einem der zahlreichen Wanderwege rund um den Blautopf. Die Touren sind bestens für Wander-Anfänger geeignet.

Anreise:

  • Mit der RS3 von/nach Ulm und Munderkingen.
  • Mit dem RE 55 von/nach Ulm und Sigmaringen-Donaueschingen.
  • Mit der SAB von/nach Münsingen und Ulm, einzelne Züge, Bahnstrecke: Donautalbahn.

Die Pfahlbauten am Bodensee

Die Pfahlbauten in Unteruhldingen sind UNESCO Weltkulturerbe und eine der ungewöhnlichsten Möglichkeiten, in die Geschichte des Bodensees einzutauchen. Die nachgebildeten Pfahlbauten stehen auf Stelzen erhaben über dem Wasser, auf dessen Grund bis heute die originalen Pfahlfelder erhalten sind.

Das Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte hat hier seinen Sitz sowie das Freilichtmuseum, welches die Stein- und Bronzezeit mit seinen Ausstellungen zum Leben erweckt. Barrierefrei und mit einem vielfältigen Angebot ausgestattet, ist das Museum für Groß und Klein ein Erlebnis.

Anreise:

  • Mit dem Bus „Seelinie“ 7395 zwischen Friedrichshafen und Überlingen entlang des Bodensees. Aussteigepunkt ist die Station „Meersburger Straße“ in Unteruhldingen.
  • Mit der Deutschen Bahn ist die Haltestelle „Uhldingen-Mühlhofen“ der nächstgelegene Bahnhof.

Der Chinesische Garten Stuttgart

Wer das Eingangsportal des Stuttgarter Qingyin-Gartens durchschreitet, lässt Stadt, Stress und Verkehrslärm augenblicklich hinter sich. Hier spiegelt sich die Welt im Kleinen wider. Steine stehen für Gebirge, Wasser für die Meere und Pflanzen für die natürliche Vegetation.

Die Besonderheit des Chinesischen Gartens Stuttgart ist neben dem zentral angelegten Pavillon der vier Himmelsrichtungen die Aussicht über den Talkessel der Stadt. Der Besuch ist kostenlos.

Anreise: Ab dem Hauptbahnhof Stuttgart mit der Buslinie 44 bis zur Haltestelle „Im Kaisemer“.

Burg Hohenzollern

Imposant thront die Burg auf dem namengebenden, 855 Meter messenden Hohenzollern am Rande der Schwäbischen Alb hoch über Hechingen.

Die heutige Burganlage wurde im 19. Jahrhundert von beiden Zweigen des Hauses Hohenzollern gemeinschaftlich wiederhergestellt und befindet sich bis heute in deren Privatbesitz. Sie dient seit nahezu eintausend Jahren als zeitweiliger Wohnsitz der Familie. Bereits Kaiser Wilhelm II. war begeistert von der Lage des Fürstensitzes und lobte den „Ausblick von der Burg Hohenzollern, der wahrlich eine Reise wert ist“.

Infos zum Besuch:

Parkplatz: Es gibt zwei Parkplätze für Autos. Am oberen startet der Pendelbus zur Burg, oder man trainiert die Oberschenkelmuskulatur und nimmt den kurzen, aber steilen anderthalb Kilometer langen Fußweg.

Onlinetickets: Erwachsene ab zehn Euro, Kinder (12 bis 17 Jahre): fünf Euro, Geburtstagskinder (Vorlage Personalausweis genügt) und Kinder bis elf Jahre kostenlos.