Argyri Paraschaki-Schauer setzt sich schon lange für Integration ein. Foto: Sebastian Xanke

Argyri Paraschaki-Schauer hätte nie gedacht, dass sie und ihr Mann einmal über das Thema Auswanderung sprechen würden. Aber sollten Rechtsextreme an die Macht kommen, wäre das eine Option. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Was ist unser Plan B? Wohin könnten wir gehen, sollten Rechtsextreme in Deutschland an die Macht kommen? Argyri Paraschaki-Schauer hätte nie gedacht, dass sie und ihr Mann solche Überlegungen anstellen würden. Sie ist Deutsche mit griechischem Migrationshintergrund, er Deutscher ohne Migrationshintergrund.

Aber genau das hat das Ehepaar kürzlich getan, nachdem die „Correctiv“-Recherche bekannt wurde: Sie haben ihre Optionen besprochen.

Griechenland? Singapur?

Griechenland wäre ein Land, in das sie auswandern könnten, weil die 46-Jährige auch einen griechischen Pass hat. In Singapur lebe zudem ein Cousin. Aber wirklich vorstellen könnten sie sich ihre Zukunft dort nicht.

Sie würden Deutschland sicher nicht übereilt den Rücken kehren, meint die Esslingerin, die die Geschäftsstelle des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen leitet, hier aber als Privatperson spricht. Doch die Geschichte habe gelehrt – man könne auch zu lange warten. „Ich hoffe, dass jetzt ein Ruck durch die Gesellschaft geht“, sagt Argyri Paraschaki-Schauer.

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.