ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab nimmt Stellung zum umstrittenen Framing-Manual. Foto: ARD

Begriffe wie „Staatsfunk“ und „Zwangsgebühren“ sollen nach dem Willen der ARD der Vergangenheit angehören. Dafür gab der Sender ein Gutachten in Auftrag – und verteidigt dieses gegen scharfe Kritik.

Berlin/München - Die ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab hat das umstrittene „Framing-Manual“ des Senderverbundes erneut verteidigt. „Wissenschaftliche Expertise oder Beratung für die professionelle Kommunikation einzuholen, ist für nahezu jedes Unternehmen und nahezu jede Institution ein ganz normaler Vorgang“, sagte Pfab am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Vielfach werde der ARD vorgehalten, sie sei in der Kommunikation zu passiv und reaktiv. Der ARD-Vorsitzende, BR-Intendant Ulrich Wilhelm, wollte sich auf Anfrage nicht zu dem „Framing-Manual“ äußern.

Kritik am ARD-Geheimpapier

Die im kalifornischen Berkeley forschende Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling hatte das 89 Seiten umfassende Dokument bereits vor zwei Jahren im Auftrag des MDR, der damals den ARD-Vorsitz innehatte, erstellt. Das Blog „Netzpolitik.org“ veröffentlichte das Dokument am vergangenen Sonntag, nachdem einige Medien über das Manual berichtet und damit eine öffentliche Debatte ausgelöst hatten. Der ARD wird vorgeworfen, sich mit der darin beschriebenen Framing-Methode einer manipulativen Strategie zu bedienen. In dem Papier vorgeschlagene Schlagworte wie „Profitzensur“ werten Kritiker als Kampfbegriffe gegen die private Medienwirtschaft. Pfab distanzierte sich von diesen Begriffen.