Eltern haben sich zuletzt Sorgen um die Qualität der Betreuung im Kinderhaus Birkenweg gemacht. Foto: Julia Amrhein

Um die angespannte Personallage zu entschärfen werden zudem die Betreuungszeiten reduziert – auf täglich sechs Stunden.

Beilstein - Beim Thema Kinderbetreuung liegt in Beilstein derzeit einiges im Argen. Vor allem die dünne Personallage bereitet große Sorgen – hauptsächlich im Kinderhaus Birkenweg. So große, dass Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld jüngst ordentlich Gegenwind entgegenschlug. Die Gemeinderatsfraktion Initiative Beilstein kritisierte die Rathauschefin öffentlich und sprach von eigenmächtigen Entscheidungen und Chaos aufgrund von Kündigungen. Auch der Gesamtelternbeirat hatte Sorgen um die Qualität der Kinderbetreuung geäußert.

In der nicht öffentlichen Sitzung des Schul- und Sozialausschuss vor zwei Wochen hatte dieses Thema deshalb höchste Priorität – und die Zeichen standen nach den Gesprächen auf Entspannung. Vor allem, was die unruhige Personalsituation – es fehlen sechs Erzieher – im Kinderhaus Birkenweg angeht. Am Dienstagabend gab der Gemeinderat nun grünes Licht für zwei im Ausschuss beschlossene Angelegenheiten. Zum einen soll das Kinderhaus vier Hilfskräfte bekommen, die die pädagogischen Fachkräfte unterstützen sollen, zum anderen werden die Betreuungszeiten reduziert und die Preise dementsprechend angepasst.

Angedacht ist eine Hilfskraft pro Doppelgruppe

„Es ist nicht angedacht, pädagogische Fachkräfte zu ersetzen oder die Qualität der Betreuung zu reduzieren. Aber wir müssen handeln. Nach Rücksprache mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales wird dies, vor allem im Kinderhaus, ausdrücklich befürwortet“, sagte Schoenfeld. Angedacht ist eine Hilfskraft pro Doppelgruppe. Dies bedeutet im Kinderhaus Birkenweg vier Stellen, die schnellstmöglich besetzt werden sollen. Der Gemeinde werden dadurch jährlich Kosten von rund 171 000 Euro entstehen.

Kein leichter Schritt sei es, die Betreuungszeiten vorübergehend auf sechs Stunden zu reduzieren, nachdem man bislang eine Ganztagesbetreuung im Schichtbetrieb angeboten hatte. „Es ist nichts, was wir freiwillig tun, sondern wir sind dazu gezwungen aufgrund der Situation“, unterstrich Barbara Schoenfeld die Dringlichkeit der Situation und machte auch klar, dass man so schnell wie möglich wieder in den Ganztagesbetrieb zurückkehren möchte. Aktuell sei dies aber einfach nicht möglich.

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Nach Rücksprache mit den Eltern habe man sich nun auf die Zeit von 7 bis 13 Uhr festgelegt und nicht wie von der Stadt angedacht von 7.30 bis 13.30 Uhr. Da es für die reduzierte Betreuungszeit seither keinen Betreuungstarif gab, wurde dieser im Verhältnis angepasst – und am Dienstagabend einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet.

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