Henry Hübchen (re.) und Maximilian Simonischek in "Am Hang". Foto: Aliocha Merker/Arsenal

In Markus Werners Roman-Bestseller findet ein Duell auf Augenhöhe statt, in Markus Imbodens Verfilmung von „Am Hang“ fehlt dem spielfreudigen Henry Hübchen jedoch das Pendant.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Am Hang"

Stuttgart - Das fängt gut an: Der famose Henry Hübchen kippt sich im Lokal am Lago reichlich Wein hinter die Binde – er spielt den aufgebrachten Felix, den gerade seine Frau verlassen hat. Zu ihm gesellt sich ein junger Mann namens Thomas, der in Gestalt von Max Simonischek über einen schnösligen Langweiler nicht hinauskommt und sich als Ex-Liebhaber von Felix’ Frau entpuppt. Im Ferienhaus am Hang eskaliert der Konflikt.

» Trailer zum Kinofilm „Am Hang“

In Markus Werners Roman-Bestseller findet ein Duell auf Augenhöhe statt, in Markus Imbodens Verfilmung fehlt dem spielfreudigen Hübchen das Pendant. Zudem sind die Dialoge zu eng am Literarischen, sie wirken gestelzt und konstruiert. Auch sonst wirkt das Drehbuch unausgegoren: Von Anfang an ist viel zu offensichtlich, was vor sich geht, und der Versuch, die handlungsarme Vorlage zum filmtauglichen Drama aufzublasen, ist gründlich misslungen – die Geschichte fällt auseinander, sie verliert nach kurzer Zeit die Spannung und schleppt sich zähflüssig zu einem hanebüchenen Ende.

» Kino Stuttgart: Wann und wo „Am Hang“ läuft, finden Sie hier.

Am schlüssigsten sind noch die kurzen Rückblenden auf ein eingefahrenes Eheleben, ansonsten hängt Martina Gedeck, die ihre volle Wirkung nur unter präziser Regie entfaltet, in der Luft: Was diese Frau im Dreieck bewegt und umtreibt, ist nicht mehr als banale Behauptung. Wieso der Film im Kino laufen sollte? Imboden bleibt die Begründung auch visuell schuldig. Er hat kaum mehr zu bieten als flache TV-Bilder, auf denen nicht einmal die hübsche Tessin-Kulisse richtig zur Geltung kommt.

Was sonst noch im Kino in Stuttgart läuft, finden Sie in unserem Kino-Programm.